Zwei Jahre Haft für 17-jährigen Räuber

Ein 17-jähriger Kochlehrling ist am Montag in Klagenfurt zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Er hatte im Februar eine Tankstelle überfallen, eine Angestellte wurde dabei leicht verletzt. Sein Komplize erhielt zehn Monate unbedingte Haft.

Es war am Abend des 3. Februar. Kurz vor 22.00 Uhr betrat ein vorerst unbekannter Mann den Verkaufsraum einer Tankstelle in Klagenfurt und täuschte den Kauf einer Flasche Mineralwasser vor. Nachdem die Angestellte - eine 39 jährige Frau aus Klagenfurt - die Kassenlade öffnete, holte der Jugendliche eine Schreckschussgaspistole hervor. Er zog die Frau an ihrem Pullover zu sich heran, hielt ihr die Pistole an die Stirn und forderte die Herausgabe des gesamten Bargeldes.

Schuss aus Schreckschusspistole löste sich

Danach kam es zu beinahe tumultartigen Szenen: Die Angestellte schrie lautstark um Hilfe und wehrte sich heftig. Der 17-Jährige sprang hinter den Kassenbereich, bei einem Gerangel stürzte die Frau. Als der Täter bemerkte, dass sie einen Elektroschocker in der Hand hielt, schlug er ihr mit der Pistole gegen den Kopf, die Frau wurde dabei leicht verletzt. Der Angestellten gelang die Flucht, sie lief schreiend ins Freie. Jetzt bekam es auch der Angreifer mit der Angst zu tun, er flüchtete ohne Beute.

Die Angestellte alarmierte die Polizei, diese leitete sofort eine Alarmfahndung ein. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung konnte der Tatverdächtige - ein 17-jähriger Klagenfurter - wenig später in einem Lokal in Klagenfurt ausgeforscht und festgenommen werden. Sein Motiv dürfte Geldmangel gewesen sein.

Raub zwei Wochen lang geplant

Wegen versuchten, schweren Raubes mit einer Waffe wurde der 17-Jährige am Montag zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Bei einem Erwachsenen liegt der Strafrahmen dafür bei einem bis zu 15 Jahren Haft. Das Jugendstrafgesetz sieht eine Höchststrafe von immerhin siebeneinhalb Jahren vor. Richter Alfred Pasterk begründete das Urteil mit der „äußerst konsequenten Vorgangsweise“ des 17-Jährigen. Zwei Wochen lang habe er den Überfall auf die Tankstelle geplant.

Waffe trotz Waffenverbot gekauft

Vor Gericht musste sich am Montag auch der 20-jährige Komplize des 17-Jährigen verantworten. Trotz aufrechten Waffenverbots hatte dieser für den 17-Jährigen die Waffe für den Raub gekauft. Der mehrfach vorbestrafte Komplize wurde zu 30 Monaten Haft, davon zehn Monate unbedingt, verurteilt. Beide Männer zeigten sich am Montag geständig und bekräftigten, dass ihnen die Tat leidtue. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, die Urteile sind damit nicht rechtskräftig.

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