Winkler-Rede: FPÖ boykottiert Stadtball

Wegen der Attacken von Autor Josef Winklers gegen die FPÖ will die Partei dem diesjährigen Stadtball fernbleiben. Stadtpolitik und LH Peter Kaiser (SPÖ) hätten sich nicht genug von Winklers Aussagen distanziert.

Seit Dienstag schwelt der Konflikt zwischen Winkler und der FPÖ, Anlass war Winklers im Rahmen des Festaktes zu 500 Jahre Klagenfurt. Winkler geißelte den Bau des Wörtherseestadions, die Verfehlungen um die Hypo und Jörg Haider. Am Donnerstag kündigte FPÖ-Obmann Gernot Darmann an, dass die FPÖ gegen Winkler Anzeige wegen Verhetzung erstatten wird – mehr dazu in FPÖ zeigt Autor Winkler wegen Rede an.

Wolfgang Germ Klagenfurt FPÖ

ORF

Stadtperteiobmann Germ

Damit ist der Konflikt offenbar noch nicht ausgestanden. Am Freitag kündigte Stadtparteiobmann Wolfgang Germ an, dass die FPÖ dem Stadtball im Rahmen des 500-Jahr-Jubiläums am Samstag fern bleiben werde. Der Grund: Die Ehrenpräsidiumsmitglieder des Stadtballs, Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Landeshauptmann Kaiser, hätten sich nicht klar von den verbalen Entgleisungen Winklers distanziert.

„Ein Stadtball zum Jubiläum einer Landeshauptstadt sollte ein geselliges Ereignis sein, bei dem man sich wohlfühlen sollte und gerne verweilt. Diese Gründe sind derzeit nicht gegeben“, so Germ.

Drozda kritisiert „Attacke auf Freiheit der Kunst“

Der ehemalige Kulturminister und nunmehrige SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda kommentierte am Freitag die geplante Anzeige als „Versuch der FPÖ, unbequeme und kritische Geister mit Hilfe des Strafrechts mundtot zu machen". „Die Freiheit der Kunst wird nicht von der FPÖ definiert, sie ist Teil unserer Verfassung“, so Drozda in einer Aussendung.

Umstrittene Rede

Ausschnitte aus Winklers Rede zum Festakt „500 Jahre Klagenfurt“

FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann antwortete ebenfalls in einer Aussendung: „Wenn das Andenken eines verstorbenen Landeshauptmannes mit Füßen getreten wird und Vertreter einer verfassungsrechtlich legitimierten Partei pauschal verunglimpft werden, muss man sich dagegen wehren dürfen, ohne dass jemand gleich das hohe Gut der Freiheit der Kunst in Gefahr sieht.“

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