Raiffeisen zahlte sechs Mio. Euro Zinsen zurück

Sechs Millionen Euro hat die Raiffeisen-Bankengruppe im letzten Jahr an zu hoch verrechneten Zinsen an Kunden zurückgezahlt, was auch das Betriebsergebnis schmälerte. Nötig wurde die Rückzahlung nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH).

Zur Raiffeisen-Bankengruppe gehören 42 Raiffeisenbanken und die Raiffeisen-Landesbank. Auch Raiffeisen musste wie andere Banken nach dem Urteil des OGH Kreditkunden im Vorjahr die Negativ-Zinsen, also fälschlicherweise zu hoch verrechnete Kreditzinsen, zurückzahlen. Die Raiffeisenbankengruppe sei von sich aus im Vorjahr auf die betroffenen Kunden zugegangen und habe eine Summe von sechs Millionen Euro zurückbezahlt, hieß es am Mittwoch.

Betriebsergebnis um 6,4 Prozent gesunken

Die Rückzahlung der Negativ-Zinsen minimierte das Betriebsergebnis, es machte 37,4 Millionen Euro aus, um 6,4 Prozent weniger als im Jahr davor, in dem die Bankengruppe ein deutliches Wachstum hatte. Die Bilanzsumme stieg auf 8,2 Milliarden Euro, ein deutliches Plus gab es auch bei Spareinlagen, Wertpapieren und beim Kreditgeschäft.

Rückenwind verlieh auch die gute Wirtschaftslage, sagte Vorstandssprecher Peter Gauper: „Die Investitionstätigkeit nimmt zu, die Stimmung bei Konsumenten und Unternehmern ist positiv.“ Zudem sei das Zinsniveau weiter auf historischem Tief geblieben.

Kredit via Internet

Erstmals verzeichnet die Raiffeisen-Bankengruppe mehr als 280.000 Kunden. Diese würden ihre Bankgeschäfte zunehmend online abwickeln. Raiffeisen will deshalb immer mehr Beratungsangebote digital anbieten, so Vorstandsdirektor Georg Messner. Künftig werde es auch möglich sein, ein Konto online zu eröffnen und auch einen Kredit via Internet abzuschließen.

Sechs Bankstellen schloss Raiffeisen im Vorjahr, eine Filiale wurde neu eröffnet. Ob durch die zunehmende Digitalisierung weitere Filialen geschlossen werden, sei noch offen, sagte Vorstandsdirektor Messner: „Das wird von Fall zu Fall geprüft und entschieden.“ Der Trend zur Digitalisierung werde aber weitergehen. Nicht zuletzt deshalb hofft Raiffeisen auf einen weiteren Ausbau des Breitband-Internets in Kärnten.