„Finnentest“ für Feuerwehrleute

Keinen Elch- aber einen „Finnentest“ müssen Feuerwehr-Atemschutzträger ab 2019 bei den Kärntner Feuerwehren bestehen. Der in Skandinavien entwickelte Leistungstest wird in einem eigenen Parcours durchgeführt, der derzeit von Ausbildern getestet wird.

Der neue Leistungstest für Atemschutzträger (ASLT) bei den freiwilligen Feuerwehren dient der Feststellung der Leistungsfähigkeit, während die medizinischen Untersuchungen die körperliche Gesundheit testen. Drei Ausbilder der Feuerwehrschule sind die Versuchskaninchen in Kärnten. In voller Montur samt Druckluftflasche auf den Rücken und Maske auf dem Gesicht muss der Parcours absolviert werden. Es gilt, fünf Stationen in einer vorgegebenen Zeit zu schaffen.

Schwedentest Finnentest Feuerwehr Atemschutz

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Körperliche Belastung für alle gleich

Ewald Kribitz ist zuständig für Atem- und Körperschutz beim Landesfeuerwehrverband. Er sagt, der Atemschutzeinsatz könne nicht vereinheitlicht werden, trotzdem müsse jeder, der in einen Einsatz geht, Menschenrettungen und gewisse Tätigkeiten durchführen. Somit sei die körperliche Belastung für alle gleich. Die medizinischen Test bleiben, werden aber eingeschränkt. Dafür kommt der Parcous.

Schwedentest Finnentest Feuerwehr Atemschutz

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200 Meter gehen ohne und dann mit Schlauchrollen

Teil 1 der Übung besteht aus 200 Meter gehen, dann die Strecke zurück mit Schläuchen. Beim nächsten Teil steigt die Atemfrequenz, Stiegensteigen steht auf dem Programm. Fünf Mal geht es ein Stockwerk hinauf und hinunter in der schweren Ausrüstung, so Kribitz.

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Fünf Stockwerke hoch und wieder hinunter

„Im Einsatz muss jeder Leistung bringen“

Landesfeuerwehrarzt Michael Siding ist mit dabei und prüft, was auf alle Atemschutz-Feuerwehrleute zukommt. Für jeden einzelnen sollte der Test eine Sicherheit darstellen, ob er fit ist, oder nicht. Denn im Einsatz werde auch nicht gefragt, wie es einem gehen, da müsse man Leistung bringen, so Siding.

Schwedentest Finnentest Feuerwehr Atemschutz

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Unter den Schnüren durchrobben und dann oben drüber in voller Montur

Im nächsten Teil des Parcours muss in jeder Hand ein voller Kanister mit je 20 Kilogramm getragen werden. Denn im Ernstfall müssen Verletzte geborgen werden, die noch mehr wiegen. Die nächste Übung wird noch anstrengender: Unter 60 Zentimeter hohen Hindernissen geht es hindurch, dann zurück und diesmal über das Hindernis drüber, dann muss noch ein Schlauch aufgerollt werden.

Fitnesstest für Feuerwehrleute

Ab dem nächsten Jahr müssen 5.000 Kärntner Feuerwehrleute, die mit Atemschutzgeräten arbeiten, jährlich einen Fitnesstest bestehen.

Test für alle Atemschutzträger gleich

Einen Teil des Parcours erspart man den Kärntnern bei diesem Test. Es sollte noch ein Lkw-Reifen mit einem Hammer weitergeschlagen werden. Für Feuerwehrarzt Siding ist diese Übung nicht ideal, denn durch den schweren Hammer könnten Verletzungen entstehen, wenn man abrutscht. Nach einer halben Stunde ist der Test beendet, die Versuchskandidaten sagen danach, mit normaler Fitness sei der Test machbar. Diese Übung müssen in Zukunft alle Atemschutzträger in Kärnten einmal im Jahr schaffen, Alter und Geschlecht sind dabei egal. In anderen Bundesländern wird er schon länger durchgeführt.