Sechster Anlauf für Kärntner Umweltmediziner

Seit Jahren sucht Kärnten einen Umweltmediziner, bislang fand sich kein geneigter Kandidat. Jetzt soll zum sechsten Mal ein Anlauf gestartet werden, um einen Humanmediziner mit Umweltdiplom und Berufserfahrung zu finden.

Bis 2003 war die Klagenfurter Bürgermeisterin Umweltmedizinerin des Landes, seit Jahren läuft nun die Suche nach ihrer Nachfolge. Der Umweltmediziner soll selbst Gutachten verfassen, vom Glyphosateinsatz bis hin zum HCB gebe es in Kärnten genug zu tun. Bislang fand sich aber kein geeigneter und gewillter Bewerber für den Posten. Günther Wurzer, der Leiter der zuständigen Abteilung Gesundheit und Pflege in der Landesregierung, will jetzt noch vor dem Sommer einen sechsten Versuch unternehmen.

Es gelte einen Kandidaten zu finden, der sich den Job als Umweltmediziner auch zutraue. Denn zweifellos sei der Druck groß, in dieser Funktion zu bestehen, sagt der Abteilungsleiter: „Wir haben von Bewerbern gehört, dass sie nicht gerne in der Öffentlichkeit stehen wollen. Das dürfte ein Grund sein, warum es so schwierig ist, diese Position zu besetzen.“

Gehaltsschema wurde angepasst

Um den Posten für potentielle Kandidaten attraktiver zu gestalten, seien mittlerweile finanziell alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sagt Wurzer. Das Gehaltsschema sei an das Lohnschema in den KABEG-Spitälern angepasst worden. Die Möglichkeit für Überstunden sei in den Krankenhäusern allerdings finanziell attraktiver.

Not macht erfinderisch, so ist wohl der jüngste Plan zu werten, um zumindest die teuer extern zugekauften Expertisen in Umweltfragen zu reduzieren. Bis ein Umweltmediziner gefunden ist, muss das Land aber weiter Gutachten zukaufen. 60 Kärntner Ärzte haben eine Ausbildung zum Umweltmediziner. Nur sieben erklärten sich bereit, für das Land Expertisen zu verfassen. „Damit haben wir aber einen Pool an Experten für laufende Verfahren“, so Wurzer.

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