Zeit für die Löwenzahn-Ernte

Der Löwenzahn ist ein Kraut mit stark heilender Wirkung. Das Frühjahr ist die beste Zeit für die Ernte, die Blätter schmecken jetzt weniger bitter, es ist auch weniger schwach giftiger Milchsaft darin enthalten.

Er ist nicht nur ein wunderschöner Frühlingsbote, der Löwenzahn wurde bereits im Altertum von griechischen und arabischen Ärzten als Heilmittel geschätzt. In fast allen Gärten Europas wächst der Löwenzahn. Durch seine kräftigen, tief reichenden Wurzeln schafft er es sogar, Asphalt zu sprengen. Andere Pflanzen, die in seiner Nachbarschaft wachsen, profitieren von den Nährstoffen, die er tief aus dem Boden zieht.

Löwenzahn Pustblume

Pixabay

Auch für den Menschen bietet der Löwenzahn gesunde Nährstoffe. Neben Mineralstoffen, Vitaminen und Schleimstoffen enthält die Pflanze vor allem Bitterstoffe, die eine entwässernde, blutreinigende und stoffwechselanregende Wirkung haben.

Milchsaft: Die Dosis macht das Gift

Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist der Löwenzahn nicht stark giftig. Der schwach giftige Stoff Taraxacin im Milchsaft der Pflanzen kann aber bei empfindlichen Menschen zu Hautreaktionen, wie Juckreiz, führen. Nur bei übermäßigem Verzehr kann es auch zu Durchfall oder Leberschmerzen kommen. Deswegen wird empfohlen, die Blätter im Frühling zu essen, dann ist der Anteil des Milchsaftes geringer und die Blätter weniger bitter. Denn dann wirkt sich das in geringeren Mengen genossene Taraxacin positiv auf die Gesundheit aus.

Löwenzahn

ORF

Die größte Gefahr beim Löwenzahn ist, ihn mit dem Jakobskreuzkraut zu verwechseln.

Bundeslandfenster Löwenzahn Erntezeit Frühjahr

Pixabay

Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Jakobskreuzkraut

Salat oder Pesto aus Löwenzahn

Das Frühjahr ist also die beste Zeit für die Ernte der Blätter. Aus den Blättern wird gerne ein Salat zubereitet. „Etwa mit hartgekochten Eiern, geröstetem Speck oder Joghurtdressing“, empfiehlt Küchenchefin Elisabeth Heiß aus Rennweg. Auch für ein Pesto sind die Blätter gut geeignet. Dazu die Blätter mit etwas Olivenöl und Gewürzen pürieren. Aber auch zum Risotto oder im Topfenaufstrich schmeckt der Löwenzahn im Frühling gut.

Säcke voll Löwenzahn

ORF

Tee aus getrocknetem Löwenzahn

Aus dem getrockneten Blättern und Blüten des Löwenzahns kann man im Winter auch Tee zubereiten. Zum Trocknen die gebündelten Blätter kopfüber an einen schattigen und luftigen Ort aufhängen, die Blütten können ausgebreitet auf einem Papier getrocknet werden.

Die Wurzeln des Löwenzahns eignen sich auch zum Einfrieren, da sie dabei ihre Konsistenz behalten. Die getrocknete und geriebene Wurzel wurde früher auch als Kaffeeersatz verwendet.

In tieferen, sonnigen Lagen steht der Löwenzahn jetzt schon in Blüte. Aus den gelben Blüten kann man einen honigähnlichen Sirup oder ein Gelee als Brotaufstrich zubereiten. Dazu die Blüten zum Beispiel mit Wasser, Zitronensaft und Zucker oder Süßstoff aufkochen und absieben.

Löwenzahn

ORF

Bei Kindern beliebte „Pusteblume“

Nach der Blütezeit ist der Löwenzahn vor allem bei kleineren Kindern beliebt. Dann wird er zur „Pusteblume“, die Samen können mit Hilfe ihres „Fallschirms“ in alle Richtungen geblasen werden.

Löwenzahn

APA/dpa/Rolf Haid

Link: