Mobiler Hochwasserschutz für Karnburg

Die Gemeinde Maria Saal rüstet sich gegen ein hundertjähriges Hochwasser. Als Ergänzung zum Rückhaltebecken Zollfeld werden in Karnburg jetzt die Fundamente für mobile Hochwasserschutzelemente betoniert.

Die Ortschaft Karnburg in Maria Saal liegt direkt neben der Glan. Das bedeutet, dass sie im Falle eines hundertjährigen Hochwassers in einer Gefahrenzone liegt und nur mit mobilen Dämmen zu schützen ist. Das große Rückhaltebecken Zollfeld würde laut Norbert Sereinig von der zuständigen Abteilung für Schutzwasserwirtschaft des Landes nur 50 Prozent des errechneten Hochwassers abfangen können.

Der aktuelle Gefahrenzonenplan des Landes für diese Region zeigt, dass Karnburg nur begrenzt baulandfähige Flächen habe, sagt Norbert Sereinig vom Land Kärnten: „Der Gefahrenzonenplan, den es in diesem Bereich gibt, ist ein Gutachten, das die Gemeinde heranzuziehen hat, wenn sie weitere Widmungen ausspricht. Aus unserer Sicht gibt es natürlich negative Stellungnahmen, wenn es im Bereich von hunderjährigen Abflussgebieten weitere Baulandwidmungen geben sollte.“

Karnburg Hochwasserschutz

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Satellitenkarte von Karnburg

Zahlreiche Widmungen wären heute unrealistisch

Die Ortschaft Karnburg stehe stellvertretend für einige andere im Glantal, in denen Häuser bewilligt worden seien, die im hochwassergefährdeten Gebiet stehen würden, sagt Sereinig. Das Glantal sei schon lange als Überflutungsgebiet bekannt. „Es gab ja schon in den 1970er Jahren Hochwässer. Das heißt, die ganzen Bereiche oberhalb von Klagenfurt, waren immer ausgedehnte Überflutungsgebiete, die maximal vor einem zehn- oder zwanzigjährliches Hochwasser geschützt waren.“ Zum damaligen Zeitpunkt seien möglicherweise Widmungen ausgestellt worden, die man aus heutiger Sicht sicher negativ beurteilen müsste.

Karnburg Hochwasserschutz

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Bauarbeiten für mobilen Hochwasserschutz

Laut des Bestimmungen des Gemeindeplanungsgesetztes muss die Gemeinde den Gefahrenzonenplan bei Baulandwidmungen einbeziehen: „Dieses Gutachten im Gefahrenzonenplan ist ein wesentlicher Punkt, weil ja im Gefährdungsbereich von Hochwasser laut den gesetzlichen Bestimmungen keine Baulandwidmungen zulässig möglich sind.“

Karnburg Hochwasserschutz

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Glanfluss am Zollfeld

Maria Saal: Keine Widmungen in Glan-Nähe

Der Bürgermeister von Maria Saal, Anton Schmidt, weiß um die gesetzlichen Bestimmungen. Auch er spricht von Bausünden in der Vergangenheit, als noch viel zu nahe am Glanfluss gebaut worden sei. Baulandwidmungen gebe es jetzt nur noch in den hinteren Reihen, in sicherer Entfernung zur Glan.

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