Schon ein Drittel der Lokale „rauchfrei“

Immer mehr Gastwirte in Kärnten stellen ihren Betrieb auf „rauchfrei“ um. In rund einem Drittel der Lokale ist das Rauchen bereits verboten, in einem Fünftel der Gaststätten darf noch ohne Einschränkungen geraucht werden.

Das Rauchverbot ist zwar vorerst vom Tisch, dafür gibt es strengere Jugendschutzbestimmungen. Das Schutzalter wird von 16 auf 18 Jahre angehoben. Auch wenn die Bundesregierung das Rauchverbot kippte, verbieten immer mehr Kärntner Wirte laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer in ihrem Lokal das Rauchen. Derzeit sind bereits ein Drittel komplette Nichtraucherbetriebe, etwas mehr Betriebe bieten noch abgetrennte Raucherbereiche an. Nur noch in einem Fünftel der Betriebe kann ohne Einschränkung geraucht werden.

Rauchverbot

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WK fordert Lösung für Sperrstunden-Verordnung

Der Trend gehe eindeutig in Richtung Nichtraucherlokal, heißt es bei der Wirtschaftskammer (WK). „Auch wenn die Wirte natürlich schon die Sorge haben, dass sie rauchende Gäste verlieren“, sagt Wirtesprecher Stefan Sternad.

Eine Lösung brauche es aber definitiv wegen der Sperrstunden-Verordnung, so Sternad. Denn laut Sperrstunden-Verordnung dürfen sich die Gäste ab 23.00 Uhr zum Lärmschutz der Anrainer nicht mehr in Gastgärten aufhalten, und das gilt auch für Raucher. Sternad: „Einerseits sollen die Gäste zum Rauchen vor die Türe, andererseits dürfen sie das ab 23.00 Uhr nicht mehr, das beißt sich.“

Diskutiert wird auch, wie Lehrlinge vor dem Rauch geschützt werden sollen. Eine Sozialpartnervereinbarung sieht vor, dass Jugendliche überwiegend in Nichtraucherbereichen einzusetzen sind - mehr dazu in Trotz Gesetz: Wirte verbannen Raucher.

Schwierige Entscheidung für Gastronomen

Seit einem halben Jahr ist auch das Lokal PrincS in Klagenfurt rauchfrei. Gastronom Claus Spitzbart nutzte den Umbau des Lokals zur Umstellung. Leicht fiel ihm die Entscheidung aber nicht, sagt er: „Bis fünf Tage vor der Wiedereröffnung habe ich überlegt.“ Letztlich fiel die Entscheidung nach einer Umfrage bei seinen Gästen gegen das Rauchen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut: „Wir legen viel Wert auf Kulinarik. Speisen und Rauchen, das verträgt sich nicht gut.“

„Rauchfrei“ ist seit einigen Tagen auch das Café Zentral in der Klagenfurter Innenstadt. Wer hier rauchen möchte, muss vor die Tür gehen. Für die Gäste sei die Umstellung kein Problem gewesen, sagt Cafetier Gernot Koreschnig: „Das hat mich positiv überrascht. Ich kann jeden Gastronom zur Umstellung raten.“

Rauchen Rauchverbot Gastronomie

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Sorge um Verlust der rauchenden Gäste

Andere Kärntner Gastronomen wollen definitiv Raucherlokale bleiben. So kann sich Kristin-Danielle Mureny vom Lokal „Schwarze Luft“ in Pörtschach nicht vorstellen, in ihrem Betrieb das Rauchen zu verbieten: „95 Prozent unserer Stammgäste sind Raucher. Viele haben mir gesagt, wenn sie im Lokal nicht rauchen können, dann bleiben sie lieber zu Hause.“

Immer häufiger diskutiert wird auch die Rauchpause für Mitarbeiter in Betrieben. Bei der Kärntner Gebietskrankenkasse müssen Mitarbeiter, die eine Rauchpause machen wollen, schon seit einem Jahr ausstempeln. Damit findet das Rauchen nicht in der Arbeitszeit statt. Auch in mehreren Industriebetrieben gilt diese Regelung Rauchpausen nur in der Freizeit? (kaernten.ORF.at, 7.3.2018).

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