Warum man seinen „Schweinehund“ lieben soll

Wie man den inneren Schweinehund überwinden kann, darüber hält der Kärntner Managementtrainer Klaus Kovsca immer wieder Vorträge. Einer seiner wichtigsten Tipps: Akzeptiere deinen „Schweinehund“ und bekämpfe ihn nicht.

„Weit verbreitet ist der ,Aufsteh-Schweinehund‘, ebenso wie der ,Mir schmeckt es immer so gut-Schweinehund‘ und der ,Ich mag mich nicht bewegen-Schweinehund‘“, sagt Klaus Kovsca, der 57-Jährige ist seit 25 Jahren selbstständiger Management- und Motivationstrainer. Jeder habe „seinen persönlichen Schweinehund“, „er ist immer wieder da, in welcher Gestalt auch immer.“ Und obwohl die Gattung der Schweinehunde so weit verbreitet ist, ist der Umgang mit den Tierchen oft wenig nutzbringend für den Besitzer.

„Bei einem Kampf gibt es auch Verlierer“

Das Problem fängt schon damit an, dass wir mit dem Wort „Schweinehund“ etwas Negatives assoziieren. Deshalb sei es wichtig, die Denkweise zu ändern und aufzuhören, gegen den „inneren Schweinehund“ permanent anzukämpfen, so Kovsca: „Bei einem Kampf gibt es immer Sieger und Verlierer. Sinnvoller ist es, sich auf positive Aspekte zu konzentrieren und auch seine Schwächen zu akzeptieren.“

Bundeslandfenster Schweinehund Klaus Kovsca Motivationstrainer

Klaus Kovsca

Anders gesagt: Sich ständig mit den eigenen Schwächen auseinanderzusetzen, führe letztlich nicht zum Ziel, es gilt also, Schwächen zu Stärken zu machen. „Wer sich auf seine Stärken konzentriert, wird eher zum gewünschten Ziel kommen.“

„Jammern, das können wir gut“

„Jammern, das können wir gut“, sagt Kovsca. Dabei werde aber letztlich viel Energie für negatives Denken verschwendet. „Dann fehlt die Kraft, Dinge zu verändern.“ Verkrampft nach Lösungen zu suchen, sei ohnehin nicht sinnvoll: „Je mehr Kraft man einsetzt, desto schneller wird man ermüden.“ Wer aber das Leben etwas entspannter angehe, der habe Energieressourcen für die schönen Dinge. Solche Menschen würden dann wie wahre Energiebündel wirken, „sie machen und machen und haben immer noch Energie.“

Ein guter Tag beginnt schon beim Aufstehen

Vieles sei eben Einstellungssache, meint der Trainer: „Das fängt schon in der Früh beim Aufstehen an. Viele empfinden bereits das Aufstehen als negativ und würden lieber liegen bleiben. Man kann den Tag aber auch mit Freude begrüßen. Ob der Tag gut oder schlecht wird, diese Verantwortung liegt viel bei einem selbst.“

Auch wenn Kovsca davon lebt, Ratschläge zu geben, sei doch jeder Mensch „Experte für sein eigenes Leben und dafür, den eigenen Schweinehund zu motivieren und sein Leben nach seinem Geschmack lebenswert zu gestalten.“