Gletscher schmelzen weiter rasant

Die Pasterze, Österreichs größter Gletscher, ist im letzten Jahr um 61,5 Meter kleiner geworden. Der größte Längenverlust unter den Kärntner Gletschern wurde am Winkelkees mit 118 Metern registriert, der Freiwandkees verlor 15 Prozent seiner Länge.

Österreichs Gletscher schmelzen weiter rasant, der Rückgang im Vorjahr war der größte seit fast 60 Jahren, das zeigt der aktuelle Bericht des Österreichischen Alpenvereins für Oktober 2016 bis Oktober 2017 - mehr dazu in Rekordschwund bei Österreichs Gletschern (science.ORF.at). Grund für den starken Rückgang war das zu warme und trockene Wetter, im Durchschnitt war es fast um einen Grad zu warm.

Großglockner Pasterze Gletscher

ORF/Petra Haas

Pasterze

Durchschnittlich betrug der Rückgang pro Gletscher über 25 Meter, ein Plus von 14 Metern. Mit 61,4 Metern fiel der Rückgang bei der Pasterze, am Fuße des Großglockners, wesentlich dramatischer aus. Noch stärker betroffen war in Kärnten der Winkelkees in der Ankogel-Gruppe. „Der Rückzug betrug dort 118 Metern, das ist bundesweit der drittgrößte Rückgang“, sagt Gletscherforscher Andreas Kellerer-Pirklbauer.

Freiwandkees verliert 15 Prozent seiner Länge

Nicht ganz so groß ist der Längenverlust beim Freiwandkees in der Glockernergruppe, der Gletscher schrumpfte um 89 Meter. Bezogen auf die gesamte Größe ging dieser Gletscher allerdings dramatisch zurück. „Der Gletscher verlor in diesem einem Jahr 15 Prozent seiner Gesamtlänge“, so Kellerer-Pirklbauer.

Großglockner Pasterze Gletscher

ORF/Peter Matha

Ende der Gletscher scheint unaufhaltsam

Dass sich die Gletscher in naher Zukunft erholen, kann der Gletscherforscher praktisch ausschließen. Der Klimawandel setzte dem ewigen Eis, bzw. dem was davon noch übrig ist, gewaltig zu. Selbst von großen Gletschern dürfte am Ende des Jahrhunderts nicht mehr viel übrig sein. Andreas Kellerer-Pirklbauer: „Es wird, möglicherweise unter eine Schuttdecke nur noch Eisreste geben, kleine Kargletscher im hochalpinen Bereich, die nie der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind.“ Zumindest der heurige Winter könnte den Gletscherschwund etwas bremsen. Ein heißer Sommer könne aber auch das ändern, sagt der Gletscherforscher.

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