Fusion Unfallkrankenhaus mit Klinikum fraglich

Nach Aussagen von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) zu einer möglichen Auflösung der Unfallversicherung AUVA und Schließung UKH herrscht große Verunsicherung. Auch die Zusammenlegung des UKH mit dem Klinikum Klagenfurt scheint fraglich.

Hintergrund der Sparvorgaben ist ein Wahlversprechen der Bundesregierung, das die Senkung der Lohnkosten für die Unternehmer betrifft. So soll der Arbeitgeberbeitrag an der Unfallversicherung von 1,3 auf 0,8 Prozent gesenkt werden. Für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt wären das 500 Millionen Euro weniger im Jahr.

Dieses Geld muss also - nach Vorstellung der Sozialministerin - eingespart werden. Ein Konzept müsste bis Ende des Jahres fertig sein, hieß es ursprünglich. Nun gab die Ministerin bereits jetzt bekannt, dass sie davon ausgehe, dass die AUVA die Einsparung nicht zustande bringe und daher aufgelöst werde.

Im Regierungsprogamm heißt es in Sachen AUVA wörtlich: „Der erste finanzielle Erfolg muss bis Ende 2018 nachweisbar sein“. 100 Millionen will die AUVA bis dahin eingespart haben. Wo in Kärnten der Sparstift angesetzt werden soll, ist von dort am Freitag nicht zu erfahren. Eine Auflösung, wie von der Ministerin in Aussicht gestellt, hätte für das Unfallkrankenhaus jedenfalls unvorhersehbare Folgen.

AUVA: „Alles offen“

Der Obmann der AUVA, Anton Ofner, zeigte sich erstaunt, dass der Zeitplan offenbar einseitig aufgekündigt sei. Dabei könnten die geforderten Einsparungen erbracht werden, wenn die AUVA von versicherungsfremden Leistungen und Querfinanzierungen befreit werde, sagt Ofner.

45.000 Patienten im UKH

Das Unfallkrankenhaus in Klagenfurt versorgt derzeit mit 380 Mitarbeitern - davon etwas mehr als 50 Ärzte - jedes Jahr rund 45.000 Patienten.

Fraglich ist auch, wie es etwa in Kärnten mit der Zusammenarbeit zwischen dem UKH und dem Klinikum des Landes weitergehen soll. Das UKH soll ja ins Klinikum siedeln. Ad hoc könnte das Klinikum nur Notfallpatienten übernehmen.

AUVA-Chef Ofner sagt, es sei alles ungeklärt und auch nicht das Interesse des Landes, die Einrichtungen zu übernehmen: „Es fehlt natürlich auch die entsprechende Finanzierung dazu. Wir haben solche Kooperationsprojekte ja auch in anderen Bundesländern.“ Sie seien samt und sonders gefährdet. Würde das Unfallkrankenhaus mangels Finanzierung geschlossen, müssten diese künftig alleine vom Klinikum versorgt werden.

AUVA Unfallkrankenhaus Klagenfurt UKH außen

ORF

Prettner: Schweres „Hartinger-Klein-Foul“

Die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) zeigt sich in einer ersten Reaktion schockiert von den Zusperrplänen. Wenn die UKH-Patienten im Klinikum behandelt werden müssten, müsste auch das Land die Kosten übernehmen. Was die Ministerin plane, sei ein Sparen des Bundes auf Kosten der Länder, so Prettner. Sie sprach von einem „schweren Hartinger-Klein-Foul“. 500 Millionen in der Verwaltung der AUVA einzusparen sei laut Prettner unmöglich.

Die Kärntner FPÖ verteidigt die Vorgehensweise vom Ministerin Hartinger-Klein. Es gehe darum, Gelder in der Verwaltung einzusparen. Das geplante Traumazentrum in Klagenfurt, die Übersiedlung des UKH ins Klinikum und die Bündelung der medizinischen Kompetenzen beider Spitäler sei für Kärnten wichtig, unterstrich Leyroutz.

Links: