Betrug mit gefälschten Websites nimmt zu

Cybercrime wird immer häufiger zum Problem für die Polizei. Erst kürzlich ist ein 55 Jahre alter Mann aus Villach-Landskron Opfer eines Internetbetruges geworden. Der Mann bestellte Spielzeuglokomotiven über das Internet, diese wurden jedoch nie geliefert.

Generell nehme der Internetbetrug zu und die Maschen der Betrüger werden dabei immer dreister, heißt es. Im aktuellen Fall sahen die Websites wie echte Bestellplattformen aus. Hinter solchen Seiten verbergen sich aber allzu oft gefälschte Verkaufsplattformen.

IT-Experten: „Websites genau anschauen“

IT-Experten raten Konsumentinnen und Konsumenten dazu, sich die Websites vor der Bestellung genau anzusehen, da es einige Hinweise gibt, die einen stutzig machen sollten. „Wenn der Wert, der verlangt wird, in keinem Verhältnis zu dem handelsüblichen Preis steht, sollte man stutzig werden. Beispielsweise, wenn ein hochpreisiges Auto zu einem Spottpreis angeboten wird“, so Erwin Rogi, IT-Experte des Landeskriminalamtes.

Die Kreativität der Betrüger nimmt zu, sagt Rogi und verblüfft oft selbst die Kriminalisten. Deshalb ein weiterer Tipp: „Ganz wichtig ist, die Ware, wenn es geht, vorher zu besichtigen auch direkten Kontakt mit dem Verkäufer aufzunehmen und auch mit der Bezahlung entsprechend zuzuwarten“, so Rogi. Im aktuellen Fall der Modelllokomotiven war eine Bankverbindung in Deutschland angegeben, das könnte sich als Vorteil erweisen, meint Rogi: „Hier haben wir einen Ermittlungsansatz und das ist oft zielführender, als wenn wir im Internet über IP-Adressen versuchen Täter auszuforschen“.

Gefälschte Seiten immer professioneller

Trotz der Tipps, die man befolgen kann, um nicht auf gefälsche Websites hereinzufallen, gibt es keine hundertprozentige Sicherheit für Konsumenten. „Es gibt natürlich Möglichkeiten solche Internetseiten nachzubauen, dass ein Laie nicht erkennt, dass es sich um eine gefälschte Seite handelt. Das ist ähnlich wie bei den Banken seinerseits mit den Phishing-Attacken. Der Kunde dachte, er ist auf der offiziellen Website der Bank, jedoch war er auf einer nachgebauten Seite“, so Rogi.

Vorsicht bei fehlendem Impressum

Beim Konsumentenschutz der Arbeiterkammer gibt es immer wieder Anfragen zu diesem Thema, bestätigt Daniela Seis: „Wir raten dazu, dass Konsumenten bevor etwas bestellt wird, nachschauen, ob es ein Impressum und Kontaktdaten des Unternehmens gibt. Gerade bei unseriösen Anbietern ist es der Fall, dass eine Firma aus China oder sonst wo angeführt ist oder dass es gar kein Impressum gibt“. Hierbei sei dann höchste Vorsicht geboten, so Seis.

Einen kleinen Hoffungsschimmer gibt es für all jene, die mit einer Kreditkarte gezahlt haben. Wenn es nachweisbarer Betrug ist, dann zeigen sich die Kreditkartenfirmen oft kulant, sagt Seis. Ansonsten bleibe dem Konsumenten nur mehr übrig, den Betrug bei der Polizei anzuzeigen.

Bedingte Haftstrafe für Internetbetrügerin

Internetbetrug wird jedoch nicht nur über gefälschte Websites betrieben. Am Landesgericht Klagenfurt wurde eine 31 Jahre alte Villacherin zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt, weil sie seit 2013 immer wieder Bekleidung und Katzenfutter im Internet bestellt hat, ohne jedoch dafür zu bezahlen. Als sich die ersten Briefe des Inkassobüros daheim zu stapeln begannen, verwendete sie die Rechnungsadressen von Mutter und Schwester, und bestellte munter weiter. Insgesamt 53 Mal. So entstand ein offener Rechnungsbetrag von 7000 Euro.

Prozess Internetbetrug

ORF

Laut einem Gutachten leidet die Frau unter einem Kaufzwang und habe sich bei ihren Entscheidungen nicht im Griff gehabt. Seit einem Jahr ist sie allerdings in Therapie, seit damals habe sie auch nie mehr wieder etwas im internet bestellt, sagte sie vor Gericht. Neben der bedingten Haftstrafe muss sie die Therapie bei der Spielsuchtambulanz drei Jahre lang fortsetzten.

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