Mölltalfonds investiert trotz Zinsverlust

Wegen der Niedrigzinsen machen die Erträge aus dem Mölltalfonds nur mehr ein Drittel der Anfangsjahre aus. Für die betroffenen Gemeinden stellte sich der Mölltalfonds dennoch als sehr wertvoll heraus. Weitere Projekte sind geplant.

Von Straßensanierungen über die Gestaltung von Ortszentren bis hin zu Sport-, Freizeit- und Kletterparks: Seit der Einrichtung des Mölltalfonds vor knapp zehn Jahren wurden insgesamt 13,3 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte ausgeschüttet. Davon profitieren 13 Kerngemeinden von Heiligenblut bis Lurnfeld und Malta, sowie sechs Zusatzgemeinden im Oberen Drautal und Liesertal.

„Früher 150.000 Euro pro Jahr“

Die Zinserträge gingen allerdings in den vergangenen Jahren deutlich zurück, sagt der Großkirchheimer Bürgermeister Peter Suntinger als Vorsitzender des Fondsbeirats. Diese Entwicklung sei nicht erfreulich: „Wir konnten zu Beginn 2009 für die sogenannten Kerngemeinden in etwa 150.000 Euro pro Jahr an Zinserträgen ausschütten. Aktuell betragen diese 50.000 Euro. Die Zusatzgemeinden erhalten derzeit 12.100 Euro pro Jahr.“

Mölltalfonds

Seit 2009 profitieren 19 Oberkärntner Gemeinden vom sogenannten Mölltalfonds. Insgesamt 55 Millionen Euro haben der Verbund und die Kelag sowie zu einem kleineren Teil auch das Land eingezahlt - als Ausgleich für die Wassernutzung zur Stromerzeugung.

Ausschüttungen könnten weiter sinken

Wenn die Zinsen nicht bald steigen, müsste man die Ausschüttungen in ein bis zwei Jahren noch einmal um zehn Prozent senken, so Suntinger. Er betont, dass sie aber so oder so eine sehr wichtige Finanzierungshilfe darstelle. Die Hälfte des Geldes fließt in Projekte, von denen mehrere Gemeinden profitieren. Beispielsweise eine Sportanlage in Rangersdorf, die auch von Nachbargemeinden unterstützt und genutzt wird.

Zu den größten aktuellen Projekten zählt laut Suntinger die Schwimmbadsanierung in der Gemeinde Reißeck. In Obervellach und Flattach werden Straßen und Brücken saniert und Heiligenblut spart seinen Anteil seit längerem für ein geplantes „Steinbockhaus“ an.

Kernkapital soll unangetastet bleiben

Der Zugriff auf das Kernkapital - jene 55 Millionen Euro, die großteils von den Energieerzeugern Verbund und KELAG stammen - sei laut Suntinger kein Thema mehr: „Man schließt das seitens des Verbundes und der KELAG dezidiert aus. Auch ich schließe den Zugriff auf das Kapital dezidiert aus. Es macht auch keinen Sinn, weil es andere Beschlüsse gibt, die einzuhalten sind.“

Die Verträge zur Umsetzung des „Fonds zur Förderung der Wasserkraftregion Oberkärnten“ wurden am 14. März 2008 unterzeichnet. Der Verbund zahlte 26,5 Millionen Euro ein, die KELAG 23,5 Millionen, weitere fünf Millionen kamen vom Land.

Link: