Opferschutz soll ausgebaut werden
Vor fast 20 Jahren wurde das Kärntner Gewaltschutzzentrum in Klagenfurt gegründet. Im Jahr 2000 wurden 285 Opfer beraten; im Vorjahr suchten bereits 910 Frauen und 200 Männer Hilfe. Die Zahl hat sich in nicht einmal 20 Jahren vervierfacht. Das Gewaltschutzzentrum in Klagenfurt wird vom Bund finanziert. Leiterin Roswitha Bucher würde sich wünschen, mehr Hilfe außerhalb der Landeshauptstadt anbieten zu können. Zweigniederlassungen in den Bezirken seien wünschenswert. Die Finanzierung sei aber nicht garantiert.
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Über die Arbeit der Gewaltschutzzentren machte sich Staatssekretärin Karoline Edtstadler jetzt ein Bild. Sie sagte, sie erlebe in den Bundesländern, dass in den Gewaltschutzzentren sehr viele engagierte Frauen beschäftigt seien, die die Opfer umfassend unterstützen. Ihr gehe es darum, zu sammeln, was es alles an Hilfe gebe und wo Opfer noch besser unterstützt werden könnten - zum Beispiel, indem auch die Behörden Informationen untereinander austauschen.
Ziel: Opfer schützen, Täter abschrecken
Mehr Schutz für die Opfer und mehr Abschreckung für die Täter - in diesen Bereichen soll sich etwas verändern, sagt Edtstadler. Es gehe darum, dass bei Gewalt- und Sexualverbrechen null Toleranz geübt werden dürfe. „Es muss gerechte und strenge Strafen geben. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die bestmöglichen Voraussetzungen für die Strafverfolgungsbehörden schaffen.“ Die Diskussion müsse in der Gesellschaft geführt werden und es müsse klar sein, dass der Täter die Verantwortung trage und nicht das Opfer, so Edtstadler.
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Bis zum nächsten Jahr sollen konkrete Vorschläge für Verbesserungen des Opferschutzes und die Verschärfung des Strafrechts vorliegen, die ein Gremium - unter Edtstadlers Vorsitz - ausarbeitet.