Acht Jahre Haft für bewaffneten „Nikolo"

Ein 37-jähriger Slowene ist am Montag in Klagenfurt wegen Raubes zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Dem Mann werden zwei bewaffnete Überfälle in Klagenfurt vorgeworfen, bei einem davon trug er einen Nikolausbart.

Am 21. November schlug der Mann laut Anklage in einer Schnitzelwelt-Filiale in Klagenfurt zu. Als abends nur mehr zwei Angestellte anwesend waren, betrat er das Lokal, hielt einen der Mitarbeiter am Boden fest und zwang dessen Kollegin, die Kasse zu öffnen, indem er ihr eine Pistole ansetzte. Er entkam mit 500 Euro.

Nur vier Tage später wurde eine Libro-Filiale in der Klagenfurter Innenstadt überfallen: Wie schon beim ersten Überfall war der Täter mit einer Kapuze maskiert, zusätzlich trug er noch einen etwa 30 Zentimeter langen Nikolausbart. Wieder bedrohte er eine Verkäuferin mit einer Pistole und entkam mit 1.100 Euro aus der Kasse - mehr dazu in „Nikolo“ überfällt Geschäft.

Durch DNA-Spuren überführt

Die Indizien deuteten auf den 37-Jährigen: In dem Imbisslokal fand man hinter der Theke die Folie einer Zigarettenpackung und eine leere Tablettenverpackung - beides mit DNA-Spuren des Täters. Nach dem zweiten Überfall sah außerdem eine Zeugin den Mann, als er sich gerade den Nikolausbart herunterriss. Sie konnte ihn später sowohl auf Fotos bei der Polizei als auch als Zeugin vor Gericht eindeutig identifizieren.

Im vergangenen Mai wurde der Angeklagte dann wegen Ladendiebstählen festgenommen. Als seine DNA mit der Datenbank abgeglichen wurde, war er auch als Räuber überführt. Für die Ladendiebstähle wurde der Mann im Sommer am Landesgericht Klagenfurt zu zwölf Monaten Haft verurteilt, die er gerade absitzt.

Lange Vorstrafenliste

Die Vorstrafenliste des Angeklagten ist lang: Sowohl in Slowenien als auch in Deutschland wurde er bereits mehrmals zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt, unter anderem wegen Raubes, Diebstahls, Beteiligung an einer Erpressung und Nötigung. Die Klagenfurter Verhandlung im Februar wurde vertagt, weil ein wichtiger Zeuge abermals nicht erschienen war - mehr dazu in Prozess gegen „Nikolausräuber“ erneut vertagt.

Im Prozessverlauf hatte der Slowene stets betont, an den fraglichen Tagen gar nicht in Klagenfurt gewesen zu sein, vor Gericht konnte er das aber nicht ausreichend belegen. Am Montag wurde der Mann von Richter Oliver Kriz schließlich zu acht Jahren Zusatzstrafe verurteilt. Angeklagt war der Mann wegen schweren Raubes, im Prozess war allerdings unklar, welche Waffe er verwendet hatte, deshalb wurde er nur wegen Raubes schuldig gesprochen. Der Angeklagte erbat drei Tage Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Faustschlag mit tödlichem Ausgang

Diese Woche werden am Landesgericht Klagenfurt einige große Fälle verhandelt. Am Dienstag wird wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang verhandelt. Angeklagt ist ein 26 Jahre alter Unternehmer. Im September des Vorjahres soll er in Kühnsdorf fahrlässig einem Mann einen Faustschlag gegen den Kopf gegeben haben. Das Opfer fiel um und prallte mit dem Kopf am Boden auf. Die schweren Schädel-Hirn-Verletzungen führten zum Tod des 41-jährigen Opfers. Der 28-Jährige ist bereits mehrfach vorbestraft - mehr dazu in Toter bei Discoprügelei: Jetzt folgt Anklage.

Vier Männer wegen versuchten Mordes vor Gericht

Am Mittwoch geht es vor Gericht um versuchten Mord, vier Männer stehen vor dem Schwurgericht. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im August 2017 in Wolfsberg versucht zu haben, gemeinsam einen Mann zu töten. Den Angeklagten drohen zehn bis 20 Jahre oder auch lebenslange Haft. Laut Anklage verabredeten sich die vier Iraker zu der Tat, sie sollen mit einem scharfen Messer auf ihr Opfer losgegangen sein. Der Mann erlitt dadurch Schnitt- und Stichverletzungen an Hals und Oberarm. Außerdem schlugen sie auf den am Boden liegenden Verletzten mit den Fäusten ein und versetzten ihm auch Fußtritte, so die Anklage.

Mann mit Säure überschüttet

Am Donnerstag wird gegen eine 56-jährige Frau verhandelt, die 2016 ihren damaligen Ehemann mit 80-prozentiger Essigsäure überschüttet haben soll. Der Mann erlitt Verätzungen, der Bosnierin drohen zwischen einem und zehn Jahren Haft wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung.

Entscheidung über Berufsverbot für Zahnarzt

Am Landesverwaltungsgericht geht es am Mittwoch um die Frage, ob das Berufsverbot für einen Klagenfurter Zahnarzt aufgehoben wird oder aufrecht bleibt. Das Land sah Gefahr im Verzug und sprach ein Berufsverbot aus. Dem Mann wird von der Patientenanwaltschaft unter anderem vorgeworfen, viele unnötige Behandlungen durchgeführt zu haben. Bei der Patientenanwaltschaft liegen 111 Beschwerden auf - mehr dazu in Zahnarzt mit Berufsverbot erstellt Gutachten. Es gilt in allen Fällen die Unschuldsvermutung.

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