Saison-Wetterprognosen nicht allzu sicher

Die italienischen Medien titeln bereits, 2018 werde das Jahr ohne Sommer. Man spekuliert über einen Katastrophensommer mit viel Regen. An solchen Langzeitprognosen sei oft nicht viel dran, so die ZAMG. Alles spreche derzeit für einen durchschnittlichen Sommer.

Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt sagt dazu, Saisonprognosen seien immer sehr grob. Die Italiener hätten nun diese Prognose ins kleinste zerpflückt, „das ist etwas grenzwertig“. Denn sie seien auf kleine Abweichungen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen gestoßen, die laut Hohenwarter eher „ein Fehler des Modells“ seien.

Wasserrettung Baden Schwimmen

ORF

Kind auf Surfbrett im Wörthersee

Tropische Zirkulation wichtig für Saisonprognosen

„Eine Saisonprognose darf man überhaupt nicht mit einer klassischen Wetterprognose für die nächsten paar Tage vergleichen. Bei einer Saisonprognose sind viele Größen veränderlich, die bei einer klassischen Prognose fix sind.“ Das seien zum Beispiel die Meereisausdehnung rund um die Pole oder die Meeresoberflächentemperatur, die sich während der Jahreszeiten massive verändere. „Eine ganz entscheidende Rolle spielt die tropische Zirkulation, denn diese bildet die Grundlage für die saisonalen Vorhersagen.“

Getreide Feld Acker Sommer

ORF/Petra Haas

Getreidefeld im Sommer

Diese Berechnungen werden vom europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen in Reading bei London durchgeführt. Für einen größeren Bereich wie Mittel- oder Südeuropa lasse sich ein gewissen Trend angeben. „Gerade die Saisonprognosen der letzten Jahre mit Extremereignissen, wie extrem kalten oder warmen Monaten, ihre Probleme hatten.“

Der Trend gehe derzeit zu leicht überdurchschnittlichen Temperaturen für den mitteleuropäischen Raum. Die Temperaturabweichung nach oben sei aber relativ gering, so Hohenwarter. „Einiges spricht für einen durchschnittlichen Sommer.“

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