Aufführung: „Das Mädchen mit dem Fingerhut“

Im Künstlerhaus in Klagenfurt ist derzeit eine österreichische Erstaufführung zu sehen. Das Theater Waltzwerk zeigt „Das Mädchen mit dem Fingerhut“ nach einem Roman von Michael Köhlmeier. Die gebürtige Kärntnerin Valerie Voigt-Firon erstellte eine eigene Textfassung und insziniert das Stück.

Ein kleines Mädchen steht auf einem Markt irgendwo in Europa. Es ist Winter, sie hat Hunger, kein Dach über dem Kopf und versteht die Sprache des Landes nicht in dem sie sich plötzlich wiederfindet. Es geht nur um eines, ums nackte Überleben und dafür ist fast jedes Mittel recht.

Das Mädchen mit dem Fingerhut Künstlerhaus

ORF

Regisseurin Valerie Voigt-Firon

Kein klassisches Flüchtlingsdrama

Die Inszenierung der gebürtigen Kärntnerin Valerie Voigt-Firon bringt sehr viel Bewegung in vorgefasste Meinungen und Vorstellungen. „Das Mädchen mit dem Fingerhut“ ist kein klassisches Flüchtlingsdrama, sondern ein Stück, das viele Fragen aufwirft, auch unbequeme: „Man glaubt von Hilfe immer, dass sie absolut notwendig ist, und das ist sie auch. Aber in diesem Stück bzw. im Buch merkt man, wie vereinnahmend Hilfe ist und wie sie missbraucht wird, um sich einen Menschen zu eigen zu machen, der sich nicht wehren kann“, so Voigt-Firon.

Das Mädchen mit dem Fingerhut Künstlerhaus

ORF

Hilfe in ihrer extremsten Form

„Ich wasche dich und kreme dich ein. Dann lege ich dich in ein sauberes Bett und du wirst schlafen...“, so lautet ein Auszug aus dem Stück. Hilfe in ihrer extremsten Form: Ich bestimme über Dein Leben, forme Dich nach meinen Vorstellungen. Am Ende werden die Kinder weiter stehlen, weiterbetteln und hoffen auch den nächsten Winter zu überleben. „Das Mädchen mit dem Fingerhut“ nach dem gleichnamigen Roman von Michael Köhlmeier bis 18. März im Künstlerhaus in Klagenfurt.

Das Mädchen mit dem Fingerhut Künstlerhaus

ORF