Städte investieren in Breitbandausbau

Klagenfurt und Villach wollen gemeinsam den Zentralraum Kärnten so rasch wie möglich mit schnellem Internet versorgen. Kritik üben die Bürgermeister an der Breitbandförderung des Bundes.

Die Bedeutung von superschnellem Internet haben auch Klagenfurt und Villach erkannt. Es sei für viele schon gleich wichtig wie Wasser und Kanal, sagte am Mittwoch die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Villachs Bürgermeister, Günther Albel. Die beiden Städte arbeiten mit den Gemeinden im Kärntner Zentralraum an einer gemeinsamen Strategie, um das Breitbandnetz auszubauen.

Baustellen oft nicht koordiniert

Für die bestmögliche Anbindung brauche es ein Glasfaser-Versorgungsgesetz. So müssten bei Grabungsarbeiten verpflichtend Leerverrohrungen mitverlegt werden, sagte der Villacher Bürgermeister Günther Albel. Damit sei es möglich, später Glasfaserkabel einzuziehen. „Das ist dann keine Hexerei. Oft erfahren wir aber gar nicht, wenn überregionale Baustellen sind.“ Deshalb sei eine zentrale Koordinationsstelle notwendig, die Gemeinden über alle Bauarbeiten informiert.

Breitbandausbau: Das Zauberwort lautet 100 Megabit pro Sekunde. 100 MBit bedeutet etwa die Übertragung von vier Smartphonephotos in nur einer Sekunde oder das Herunterladen einer ganzen Film-DVD in sechs Minuten. Bis 2020 will Österreich diese Datenübertragungsrate flächendeckend verfügbar machen.

Außerdem müsse die Breitband-Förderung des Bundes überdacht werden. Derzeit würden die Ballungszentren gegenüber ländlichen Gebieten benachteiligt. Klagenfurt und Villach müssten aber Lokomotiven für Breitband sein, so Bürgermeisterin Mathiaschitz. „Nur ein starker Zentralraum Kärnten, kann gewährleisten, dass das gesamte Bundesland wettbewerbsfähig und konkurrenzfähig ist.“

Die USA als Vorbild für Österreich

Derzeit gebe es keinen größeren Wettbewerb als beim Breitbandausbau, sagte Politik- und Medienberater Peter Plaikner. In den USA würde derzeit jeder Winkel damit versorgt. Dahinter würden die großen Konzerne aus dem Silicon Valley stehen. „Diese Konzerne haben derzeit etwa 500 Milliarden Dollar auf der hohen Kante, die sie investieren können“, so Plaikner. Das Breitband würde ihnen die Möglichkeiten bieten, sich auf den Handel der Zukunft einzustellen.

In ein bis zwei Jahren wettbewerbsfähig

Bis Ende Juni sollen die Arbeitsgruppen der beiden Städte Klagenfurt und Villach konkrete Ergebnisse liefern. In ein bis zwei Jahren hofft man den Kärntner Zentralraum zum europaweit wettbewerbsfähigen Breitband-Vorreiter zu machen.