Investitionen in Mountainbike-Trails

Über 600 Mio. Euro erwirtschaftet der Radtourismus österreichweit pro Jahr. Die Nachfrage nach einer gut ausgebauten Radinfrastruktur und einem lückenlosen Wegenetz steige deshalb, heißt es. In Kärnten sind neue Mountainbiketrails in Planung.

Noch reicht das Angebot nicht aus, um die Radgäste in Kärnten zufrieden zu stellen, so die einhellige Meinung von Touristikern, die sich in der vergangenen Woche bei einem Radforum in Villach austauschten. Deshalb wollen die Touristiker mit dem Ausbau neuer Mountainbiketrails den Sommerbetrieb weiter ankurbeln.

Wrolich: „Chance nicht vertun“

Auch Paco Wrolich, Radkoordinator des Landes, sagte, es sei noch Luft nach oben, vor allem, was die frei gegebenen Mountainbikstrecken in Kärnten betrifft. „Mittlerweile haben wir rund 3.000 legale Mountainbike-Kilometer. Wir haben ein fast schon flächendeckendes Trail-Angebot, aber um wirklich international relevant zu sein, brauchen wir mindestens ein bis zwei herausragende Parks“, so Wrolich.

Mit der Downhill-Mountainbikestrecke auf der Petzen sei zwar schon ein wichtiger Grundstein gelegt, es brauche aber noch größere Trails, wie sie etwa auf der Gerlitzen geplant sind. „Es ist die direkte Anbindung an die Autobahn gegeben. Wir haben die Zentralräume vor der Türe. Deshalb haben wir die Möglichkeit, vor allem im Süden Werbung zu machen. Man vertut hier eine große Chance, wenn man in den nächsten Jahren nicht den ein oder anderen Bike-Park errichtet“, so Wrolich.

Einnahmemöglichkeit für Bergbahnen

Auch auf dem Nassfeld sieht Wrolich ein großes Potenzial. Wie bei so vielen Dingen, braucht es dafür aber auch den Wille zur Investition. Der Radexperte sieht hier nicht nur die Politik, sondern auch die Bergbahnen gefordert. Ein Mountainbikeangebot kann ein wichtiges Standbein werden für die Seilbahnbetriebe. „Allein, dass in Kanada in gewissen Skigebieten jetzt schon mehr Mountainbiker mit den Bergbahnen befördert werden, als im Winter Skifahrter zeigt, dass dieser Sport nicht mehr aufzuhalten ist“, so Wrolich.

Gemeinsame Investition

Zur Umsetzung eines Bike-Parks auf der Gerlitzen sind allerdings noch wichtige Hürden zu nehmen, so ist etwa noch unklar, wer den Park betreiben wird. Das Projekt ist mit 900.000 Euro veranschlagt, finanziert werden soll es von den Bergbahnen, gemeinsamm mit der Region, den Tourismusverbänden und der Stadt Villach.