Blutplasma lässt Gewebe schneller heilen
Blut enthält Millionen von Blutplättchen oder Thrombozyten, die die Fähigkeit haben, Gewebe zu regenerieren. In der Natur ein langsamer Prozess, der sich aber künstlich beschleunigen lässt, indem man Wachstumshormone aus dem Blut gewinnt. Die Anwendungsmöglichkeiten für das Blutplasma zum Ankurbeln der Selbstheilungskräfte sind vielfältig. Die Klagenfurter Zahnärztin Natascha Ziehaus sagte dazu: „Es ist ein körpereigenes Produkt, das wir dem Körper wieder zurückgeben, nur eben in hochdosierter Form. Es sind die Wachstumsfaktoren, die die Beschleunigung der Wundheilung in Gang setzen.“
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Wunde nach Zahnentfernung heilt schneller
In der Ordination von Natascha Ziehaus finden oft Zahnoperationen statt. Wenn zum Beispiel einem Patienten ein Weißheitszahn gezogen wird, hinterlässt die Wurzel ein großes Loch im Kiefer. Daher entscheiden sich Patieten immer öfter für die so genannte Endoret- oder PRGF-Technik. Vor der OP wird dem Patienten Blut entnommen, das speziell aufbereitet wird. Eine Zentrifuge spaltet das Blut in seine Bestandteile auf. Nur das Plasma wird benötigt. Es wird mit Kalzium angereichert und gerinnt in einem Ofen bei 37 Grad zu einer gelartigen Substanz. Dieses Gel kommt in die Wunde des Patienten.
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Der deutsche Medizinberater Walter Braun erklärt: „Dadurch habe ich eine schnellere und kontrolliertere Wundheilung, der Patient hat dadurch weniger Wundschmerz, weniger Schwellung und ein besseres Gefühl nach einer Zahnbehandlung. Ob das eine Extraktion oder eine andere Behandlung ist, die er beim Zahnarzt bekommt, ist im Prinzip egal“.
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Körper stößt sich nicht selbst ab
Die Methode verspricht 100-prozentige Sicherheit. Weil es sich um eine körpereigene Substanz handelt, gäbe es keinerlei Abstoßungsreaktionen, so Ziehaus: „Denn dann müssten sie auf ihren eigenen Körper allergisch reagieren und das ist ein Ding der Unmöglichkeit“.
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Viele Anwendungsmöglichkeiten
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Endoret oder PRGF-Technik gibt es in der Augenheilkunde, der klassischen Chirurgie, in der Dermatologie und bei Schönheits-Ops. Am Röntgenbild des Zahnpatienten zeigt sich, „dass es eigentlich so aussieht als wäre da nie einen Zahn gewesen“. Seit gut einem Jahr kommt die Methode in der Ordination zur Anwendung. Die Praxis zeige, dass der Heilungsprozess um drei bis vier Wochen beschleunigt werden kann.