Ein Winter der Extreme geht zu Ende
Auch wenn es angesichts der Kältewelle paradox erscheint: Der Winter war, gemessen am langjährigen Durchschnitt, ein milder. Zumindest in den Tälern sei es um rund ein Grad milder gewesen, sagt Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Damit bestätigt dieser Winter den Trend der letzten Jahrzehnte, dass die Winter immer milder werden. Seit 50 Jahren kam kein Winter mehr an die strengen Winter der 1950-er Jahre heran.
38 Grad Temperaturunterschiede
Auffallend in diesem Winter waren die großen Temperaturunterschiede. Im Dezember war es in den Niederungen etwas zu mild und auf den Bergen relativ kalt, dann folgten der drittwärmste Jänner der Messgeschichte und ein kalter Februar. Die höchste Temperatur wurde im Winter 17/18 mit 14,3 Grad am 12. Dezember in Feistritz/Bleiburg gemessen. Die tiefste hochalpine Temperatur gab es mit minus 24,2 Grad am 26. Februar auf der Villacher Alpe. Unter 1.00 Meter lag der Kälterekord bei minus 23 Grad, gemessen am 26. Februar in Weitensfeld.
Die Sonne ließ sich selten blicken, und zwar um 15 Prozent weniger als im Durchschnitt. Der Winter 2017/2018 brachte außerdem um rund 25 Prozent mehr Niederschlag und war damit einer der vier niederschlagsreichsten Winter der letzten 30 Jahre.
Kältewelle schadet dem Borkenkäfer
Durch die Kältewelle verzeichnen die Energieversorger seit Wochenbeginn die höchsten Verbrauchsraten des gesamten Winters. Für die Waldbauern ist die Kältewelle der letzten Tage hingegen positiv. Während der Borkenkäfer-Befall in den letzten Jahren zunahm, dürfte er heuer wieder zurückgehen. „Die Ausbreitung des Borkenkäfers geht durch die Kälte zurück, ganz ausgerottet wird der Schädling aber wohl nicht“, sagt Biologe Helmut Zwander.
Links:
- Große Kälte in Kärnten keine Seltenheit (kaernten.ORF.at, 23.2.2018)
- Winter setzt zum eisigen Finale an (kaernten.ORF.at, 19.2.2018)
- wetter.ORF.at