Neue Drogenambulanz vor Eröffnung

Am 12. März wird nun die neue Drogenambulanz in Klagenfurt eröffnet. Drei Jahre lang galt ein Aufnahmestopp wegen Überfüllung, dreimal scheiterte ein Standort am Anrainerprotesten. Statt bisher 400 soll es künftig 700 Plätze für Betroffene geben.

Noch sind die Räume in der fast 600 Quadratmeter großen Drogenambulanz leer, mit 12. März soll der Vollbetrieb starten. In der alten Ambulanz, die noch in Betrieb ist, kommt es aufgrund der beengten Verhältnisse immer wieder zu Problemen, auch zwischen den Patienten. Wegen des Platzmangels konnte ein Teil in den letzten drei Jahren gar nicht mehr in Klagenfurt betreut werden und musste nach Villach ausweichen. Die Eröffnung der neuen Drogenambulanz verzögerte sich wegen Arainerprotesten vor allem durch die langen Bewilligungsverfahren.

„Schwierige Umsetzung“

Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ) sagte dazu, das sei ein Projekt dessen Umsetzung in die Realität schwierig gewesen sei. Zweimal habe es vor Abschluss der Mietverträge Änderungen gegeben, sie sei froh, dass man nun diese Räume gefunden habe. Insgesamt investiert das Land 1,2 Millionen Euro in seine Drogenambulanzen in Klagenfurt und Villach sowie die Außenstellen in Spittal und Völkermarkt, hinzu kommen 300.000 Euro, die in Präventionsmaßnahmen fließen.

1.440 Menschen in Betreuung

1.440 Klienten werden in alle Kärntner Drogenambulanzen betreut. Die Versorgungsziele sind eine Senkung der Sterblichkeitsrate, die Stabilisierung des Gesundheitszustandes der Patienten und die Sicherstellung der Beruflichen Integration.

Seit 2016 ist die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) für die Klagenfurter Drogenambulanz zuständig. Damit wurden alle Einrichtungen unter das Dach eines Trägervereins eingegliedert. AVS-Direktor Klaus Harter sagte, der Magistrat habe die Trägerschaft aufgegeben, die Dienstleistung dem Land zurückgegeben. Als man einen neuen Träger gesucht habe, sei sie dem AVS übertragen worden.

Dreieinhalb Mal soviel Platz

Im Vergleich zur alten Ambulanz steht in Klagenfurt nun das Dreieinhalbfache an Platz zur Verfügung. 700 Klienten können zukünftig behandelt werden, es gibt 15 Mitarbeiter, darunter Psychologen, Sozialarbeiter, Krankenschwestern. Die Behandlungsmöglichkeiten werden erweitert, sagte die ärztliche Leiterin Claudia Scheiber. „Wie man sich schützen kann, krank zu werden, sich zu vergiften oder überzudosieren. Wir beraten Beratung in Hinblick auf Sexualität an, oder beim Umgang mit dem Jugendamt. Viele unserer Klienten haben Kinder. In den neuen Räumen haben wir mehr Möglichkeiten.“

Angeboten werden soll z.B. auch Akupunktur, wobei stabile Patienten künftig auch im niedergelassenen Bereich behandelt werden, um in der Drogenambulanz Platz für junge Patienten zu haben. Etwa 5.000 Menschen in Kärnten sind von illegalen Substanzen abhängig. Durch die neue Drogenambulanz hofft man, auch die Behandlungsrate zu erhöhen.

Vor allem Männer betroffen

Laut Scheiber seien rund zwei Drittel der Drogensüchtigen Männer, der Altersschnitt liege zwischen 20 und 30 Jahren. Sucht sei eine chronische Erkrankung, viele Patienten stehen lebenslang in Therapie stehen, so Scheiber. Laut Barbara Drobesch, Leiterin der Suchtprävention Kärnten, wurden bereits 450 Volksschul-Pädagogen für entsprechende Maßnahmen ausgebildet. „Im NMS- und Unterstufen-AHS-Bereich sind es 370 Pädagogen, die wir gezielt geschult haben. Sie können über komplex ausgerichtete Unterrichtseinheiten Suchtthemen behandeln.“

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