So übersteht man die eisigen Tage
„Klirrend kalt“ lautet die derzeitige Wetterprognose für Kärnten. Minus 31 Grad auf dem Sonnblick, minus 25,9 Grad am Weißensee hatte es Montagfrüh, der angekündigte Polarfrost hat Kärnten erreicht - mehr dazu in Winter setzt zum eisigen Finale an. Zumindest bis Mittwoch soll die Kältewelle anhalten. Zwar beginnt am Donnerstag, dem 1. März, meteorologisch gesehen der Frühling, bis zum Wochenende soll es laut Wetterprognosen aber noch kälter bleiben.
Am Montag seien die bislang kältesten Temperaturen dieses Winters erreicht worden, sagt Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Es handle sich aber nur um eine kurze Kältewelle: „Ungewöhnlich ist aber, dass es so spät im Winter noch so tiefe Temperaturen gibt. Wir hatten das zuletzt im Jahr 2005 mit ähnlich tiefen Temperaturen Anfang März.“
ORF/Radler
Zweistellige Minusgrade sind Ende Februar laut Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) eher ungewöhnlich und kommen alle sieben bis zehn Jahre vor. Der Kälterekord wurde heuer in Kärnten noch nicht erreicht. Am kältesten war es 1963 mit minus 30 Grad am Weißensee, den Kälterekord auf den Bergen hält der Dobratsch mit minus 35,5 Grad – mehr dazu in Große Kälte in Kärnten keine Seltenheit.
Kleidung im „Zwiebellook“
Beim Aufenthalt im Freien sollte man immer in Bewegung bleiben, natürlich ist gute Kleidung wichtig. Besonders schnell kühlt der Körper über Kopf, Arme und Hände aus. Bei Fäustlingen, auch wenn sie unpraktisch sind, wärmen sich die Finger gegenseitig. Ein Stirnband unter der Mütze schützt die Ohren zusätzlich. Auch an den Füßen kann das Zwiebelprinzip mit zwei Paar Socken vor Kälte schützen, bei den Schuhen sollte man zu solchen mit möglichst dicken Sohlen greifen.
Fetthaltige Cremes verwenden
Damit es beim Spaziergang und Skifahren keine Hauterfrierungen gibt, raten Experten, keinesfalls leichte Feuchtigkeitscremen zu verwenden. „Die Feuchtigkeit auf der Haut verdunstet und damit entsteht noch mehr Kälte, die Creme könnte auf der Haut sogar einfrieren“, sagt Apotheker Andreas Gentzsch. Deswegen ist es ratsam, stark fetthaltige Cremen zu verwenden, es gibt auch spezielle Kältecremen.
Auch mit wärmender Nahrung kann man die Kältetage besser überstehen – mehr dazu in Iss und lächle: Essen für alle Lebenslagen.
Kälte stresst die Gelenke
Menschen mit Rheuma und Arthrose haben bei Kälte besonders starke Beschwerden: "Dadurch ist die Muskulatur angespannter als sonst. Die Durchblutung wird ebenfalls vermindert, der Druck auf die Gelenke verstärkt sich und das führt zu dumpfen Schmerzen“, sagt Orthopäde Manfred Kuschnig. Gerade dann sei Bewegung wichtig: „Regelmäßige Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung der Gelenke und reduziert so den Reibungsschmerz.“
Verspannungsschmerzen im Rücken entstehen bei Kälte vor allem durch eine falsche Körperhaltung. „Wer friert, zieht die Schultern zusammen und der Rücken wird leicht bucklig. Passiert das häufiger, reagieren die Muskeln“, so Kuschnig.
Auch den Autos wird es zu kalt
Für die Pannendienste der Autofahrerklubs dürften die nächsten Tage sehr betriebsam werden, schon Montagfrüh war es so mancher Autobatterie zu kalt. Beim Autofahrerclub ARBÖ wurden Montagfrüh zehn Mal mehr Einsätze verzeichnet, als an einem normalen Wintertag. Peter Pegrin vom ARBÖ: "Hauptursache ist die Batterie. Starthilfen stehen auf der Tagesordnung unserer Pannenfahrer. Ein weiterer Pannengrund bei den kalten Temperaturen ist der ausflockende Diesel. Um dem vorzubeugen, hilft das Tanken eines Premium-Kraftstoffes oder die Zugabe spezieller Kraftstoffzusätze.“
ÖAMTC/Thomas Grumböck
Vor allem bei älteren Autobatterien sollte man den Motor nach (gelungenem) Start etwas in Betrieb halten, sagt Stefan Kerbel vom ÖAMTC: „Die Faustregel lautet: Nach jedem Start mindestens zehn Minuten fahren, damit die Batterie sich etwas aufladen kann.“ Fährt man eine kürzere Strecke, könnte das Auto beim nächsten Mal nicht mehr anspringen. Sämtliche Stromverbraucher, wie Heckscheibenheizung und Sitzheizung, sollte man bei kurzen Fahrten ausschalten, um die Batterie zu schonen.
Teurer Winter für Straßenmeistereien
Für die Straßenmeistereien ist der heurige Winter kostenintensiv: weil es immer wieder Schnee gab, musste verhältnismäßig viel Salz gestreut werden. Bis jetzt wurden Kärntenweit an die 30.000 Tonnen verbraucht, ähnlich viel wie in schneereichen Wintern. Außerdem kommt es durch das nass-kalte Wetter auf Kärntens Straßen immer wieder zu Frostaufbrüchen.