Fischotter: Entscheidung über Jagd verschoben

Die Entscheidung über die umstrittene Verordnung für die Jagd auf Fischotter fällt doch nicht vor der Landtagswahl. Es habe sich heraus gestellt, dass mehrere Referenten zuständig seien, so die SPÖ. Scharfe Kritik gab es von der FPÖ. Laut Grünen gebe es schon Klagsdrohungen.

Die Verordnung werde nicht auf die Tagesordnung der nächsten Regierungssitzung am Dienstag gesetzt, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Donnerstag. Nach Prüfung des Verfassungsdienstes sei für die Verordnung nicht allein Jagdreferent Gernot Darmann (FPÖ) zuständig. Es müssten auch Fischereireferent Gerhard Köfer (Team Kärnten) und Umweltreferent Rolf Holub (Grüne) eingebunden werden.

FPÖ: Verrat an Fischern

Scharfe Kritik kam deshalb von LR Darmann. Er sprach von „fadenscheinigen formalen Gründen“ und von „Verrat an den Fischern in Kärnten“, die bereits seit Jahren auf diese Verordnung warten würden.

Der Verordnungsentwurf sieht vor, dass der von der EU geschützte Fischotter an bestimmten Flüssen zu bestimmten Zeiten bejagt werden darf. Bis zu 43 Tiere könnten demnach jährlich getötet werden. Das löste bereits Proteste bei den Naturschutz-Organisationen aus - mehr dazu in Geteilte Meinung zu Fischotterbejagung (kaernten.ORF.at; 20.2.2018).

Holub: Klagsdrohungen erhalten

Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) sagte am Freitag dazu, bevor eine Verordnung rausgehen, möchte er auf der sicheren Seite stehen. Er habe vom Naturschutzbund und WWF Klagsandrohungen bekommen, man würde EU-Recht verletzen. Die Studie spreche von hochgerechneten Fischottern, das sei in der Mathematik berechtigt, doch das Ausrotten des hochgerechneten Fischotters müsse noch ein bisschen warten.