Winter setzt zum eisigen Finale an
Der Jänner 2018 war der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und auch im Februar lagen die Temperaturen zum Teil noch um bis zu vier Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Jetzt könnte sich die Großwetterlage aber nachhaltig ändern, der Winter setzt zum eisigen Finale an.
Wie eisig, das werden erst die nächsten Tage zeigen. Bei den mittelfristigen Prognosen kommt nächste Woche der Polarwirbel ins Spiel. Bei dem Polarwirbel handelt es sich um ein großräumiges Höhentief über der Arktis. Wie alle Tiefdruckgebiete auf der nördlichen Halbkugel dreht sich der Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn und transportiert die Luftmassen in der Regel von Westen nach Osten.
ORF/Radler
Luftmassen aus der Arktis
In der nächsten Woche könnte dieser Polarwirbel aber in Kärnten für eisige Temperaturen sorgen. Kommt es nämlich zur prognostizierten Abspaltung, kann sich die Luftströmung nachhaltig drehen. Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) Klagenfurt: „Der Polarwirbel über der Arktis könnte nächste Woche etwas aufbrechen. Es bildet sich über Island und Schottland ein Hochdruckgebiet. An der Ostflanke des Hockdruckgebietes kommen wir dann in eine sehr kalte Nordostströmung und bekommen so Luftmassen aus der Arktis und Sibirien.“
Bis zu minus 20 Grad
In 2.000 Metern Höhe könnte es in Kärnten dann den ganzen Tag Temperaturen um die minus 20 Grad geben. Auch in den Tälern sei bei klaren Nächten mit bis zu minus 20 Grad zu rechnen, sagt Rainer. Bleiben die Wolken hartnäckig, wird es in den Nächten nicht ganz so stark abkühlen. „Trotzdem muss man auch dann mit Dauerfrost um die minus fünf Grad rechnen“, so Rainer.
Hält sich das Wetter an die Berechnungen, könnte die Kältewelle länger anhalten, auch wenn am 1. März eigentlich der meteorologische Frühling beginnt. „Dann könnte das Wetter bis Mitte März eher auf der kalten Seite bleiben“, so Rainer.
Italien-Tief bringt Neuschnee
Neuschnee könnte auch noch einmal ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer bringen. „Über Italien gibt es derzeit eine Tiefdruckentwicklung“, sagt Meteorologe Paul Rainer. Aus heutiger Sicht werden die Neuschneemengen meist nur gering sein. Sollte sich das Mittelmeertief aber nur wenige Kilometer Richtung Norden festsetzen, dann könnte es nochmals richtig winterlich werden.
Ingrid Steiner
Ziemlich sicher ist, dass der Neuschnee vor allem den äußersten Osten des Landes treffen wird. Vor allem in den östlichen Karawanken und auf der Koralm sei mit stärkerem Schneefall bis zu 40 Zentimeter zu rechnen, so Rainer. Auch wenn es bei so einem weiten Ausblick natürlich noch Unsicherheiten in der Prognose gibt - der heurige Winter dürfte uns ab der nächsten Woche nochmals kalt erwischen.