Weitere Verhandlungen nach Warnstreiks

Die Warnstreiks der Bediensteten privater Pflegeheime und Kindergärten am Donnerstag und Freitag waren erfolgreich. Am Freitag in einer Woche werden die Verhandlungen mit den Arbeitgebern über die Gehaltsforderungen fortgesetzt.

In Kärnten sind mehr als 6.000 Mitarbeiter betroffen. Sie verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in öffentlichen Einrichtungen. Bei diplomierten Pflegekräften beträgt der Gehaltsunterschied bis zu 380 Euro pro Monat zwischen diplomierten Pflegekräften, die in privaten und öffentlichen Einrichtungen tätig sind. Sie forderten die Angleichung ihres Einkommens an jenes im öffentlichen Bereich, außerdem eine Verkürzung der Arbeitszeit.

Streik

ORF

Die Warnstreiks in mehr als zehn Kärntner Einrichtungen sind heute ruhig verlaufen.

In mehr als zehn privaten Pflegeheimen, Behindertenheimen und Kindergärten fanden am Freitag Warnstreiks statt. Sie sind mit Betriebsversammlungen vergleichbar. Für die Betreuung der Kinder und der Heimbewohner war gesorgt.

Bis 9.30 Uhr war der Warnstreik im Kindernest in Villach angesetzt. Betriebsratsvorsitzende Dunja Abuja sagte, soziale Arbeit sei die Arbeit am Menschen und daher mehr wert: „Wir sind heute da, weil wir gerne einen fairen Kollektivvertragsabschluss haben möchten.“

ÖGB: „Hätten lieber Abschluss statt Streik“

An Abujas Seite befanden sich mehrere Mitarbeiterinnen und ÖGB-Regionalsekretär Alfred Graschl. Er sagte, es sei bekannt, dass die Beschäftigten in diesem Bereich ihre Arbeit gerne verrichten: „Die Arbeit mit Menschen ist eine Arbeit, die man mit Herz betreiben muss. Das machen diese Kolleginnen und Kollegen. Deshalb sollte das auch entsprechend anerkannt und honoriert werden. Wir würden lieber einen Abschluss feiern als eine Streikmaßnahme durchzuführen.“

Stündlich wartete Valid Hanuna von der Gewerkschaft auf Signale aus Wien, ob die Verhandlungen mit den Arbeitgebern wiederaufgenommen werden. Sollten diese nicht zustande kommen seien weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen, kündigte Hanuna im Vorfeld an. Am Freitagnachmittag gab es dann Aufatmen: „Wir hoffen, dass es ein Verhandlungsresultat geben wird. Wir warten auf einen Verhandlungstermin seitens der Arbeitgeber, die die Verhandlungen eigentlich abgebrochen haben.“ Schon am Donnerstag wurde in Kärnten in zwei privaten Pflegeeinrichtungen ein Warnstreik abgehalten - mehr dazu in Pflegekräfte streiken für mehr Geld.

Prettner für bundesweite Lösung

Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ) sagte am Freitag, sie stehe zu ihren Aussagen von vor dem Warnstreik, sie sehe die Forderungen ein, sobald eine bundeseinheitliche Lösung auf dem Tisch sei, werde in Kärnten mit Städte- und Gemeindebund über die Finanzierung verhandelt.

Eine bundeseinheitliche Lösung ist laut Prettners Aussagen wichtig. Würden in jedem Bundesland einzelne Lösungen gesucht, würde es auch hier zu Konkurrenz, also zu einem Ringen um Pflegepersonal, kommen.

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