Kinderkrebstag: Hilfe in einer schweren Zeit

Der 15. Februar ist der internationale Kinderkrebstag. Rund 14 Kinder erkranken pro Jahr in Kärnten an Krebs. Für die Familien ist die Diagnose ein großer Schock, dazu kommt die finanzielle Belastung. Hilfe bietet die Kärntner Kinderkrebshilfe.

Elia ist vor kurzem fünf Jahre alt geworden. Für sein Alter muss er schon viel verstehen. Etwa, dass ihm belastende Therapien und lange Krankenhausaufenthalte helfen sollen, wieder gesund zu werden. Seine Eltern haben ihm von Beginn an so viel wie möglich erklärt. „Wie sonst soll man einem Kind sagen, dass der 24. Dezember wegen des Krankenhausaufenthaltes ausfällt?“, sagt Vater Rainer. „Er weiß auch, dass die Chemo etwas Gutes ist. Dann kommen die ‚Ritter-Fische‘ zum Einsatz. Wenn die zu schnell schwimmen, dann wird ihm übel.“

Kinderkrebstag 2018 Kinderkrebshilfe

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Der fünfjährige Elia ist derzeit in Klagenfurt in Behandlung

Kaulfersch: „Plötzlich ist alles anders“

Wenn - wie bei Elia - die Diagnose Krebs gestellt wird, dann zählt jeder Tag. Meist völlig unvorbereitet und unter dem Schock der neuen Situation, finden sich Kind und Eltern plötzlich im Krankenhaus in einem engmaschigen Therapieablauf. „Plötzlich ist alles anders“, sagt Primarius Willhelm Kaulfersch vom Klinikum Klagenfurt. „Plötzlich hat man ein schwerkrankes Kind, das sterben könnte. Monatelange, mitunter jahrelange Therapien werden nötig. Es ist für nicht Betroffene kaum nachvollziehbar, wie schwer diese Zeit für die Familien ist.“

Kinderkrebstag 2018 Kinderkrebshilfe

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Auch für das Krankenhauspersonal sei die Behandlung der kranken Kinder nicht immer einfach, sagt der Arzt. „Als eine meiner kleinen Krebspatientinnen starb, war ich psychisch total down und musste weinen. Erst mit den Jahren kann man die nötige Distanz schaffen und den Eltern Trost spenden.“ Der ständige Kontakt mit den kleinen Patienten verändere aber die Sicht auf das Leben nachhaltig: „Man wird bescheidener.“

„Bewundernswerte kleine Patienten“

Seine kleinen Patienten bewundert Kaulfersch sehr: „Sie entwickeln eine starke Persönlichkeit, nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Ich bin immer wieder überrascht, wie stark und vernünftig diese kleinen Menschen mit ihrer Krankheit umgehen.“

Viele Nebenwirkungen lassen sich gut mit Homöopathie behandeln. Im Klinikum Klagenfurt setzt man seit 20 Jahren auf das Zusammenspiel von Schulmedizin und homöopathischen Mitteln, vor allem wenn es die seelische Belastung der Kinder geht. Zorn, Aggression, Rückzug – jedes Kind reagiere anfänglich anders auf die Diagnose, sagt Allgemeinmediziner Erfried Pichler. „Gerade mit der Homöopathie kann man Stimmungen ausgleichen.“

Kinderkrebstag 2018 Kinderkrebshilfe

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Kinderkrebshilfe hilft Betroffenen

Finanziert wird die homöopathische Behandlung von der Kärntner Kinderkrebshilfe, die auch hilft, wenn es für Eltern in dieser schweren Zeit finanziell knapp wird. Die Krebshilfe selbst wird durch Spenden finanziert. Die Diagnose Krebs sei für die Familien in vielerlei Hinsicht sehr schwierig, sagt Evelin Ferra, Obfrau der Kärntner Kinderkrebshilfe. Zu der psychischen Belastung kämen auch große finanzielle Probleme. „Die Mütter sind berufstätig, durch die nötige Pflege des Kindes fällt dann ein Gehalt weg“, so Ferra. Dazu kämen Fahrt- und Therapiekosten, „nicht alle dieser Kosten werden von der Gebietskrankenkasse übernommen.“

Die Heilung ist oft ein langer und schwerer Weg für Kinder und Familien. Mittlerweile wartet aber schon für die große Mehrzahl der Kinderkrebspatienten ein ganz normales Leben nach der Krankheit - 80 bis 85 Prozent der erkrankten Kärntner Kinder können geheilt werden.

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