Kunst im Dom: „Das Kreuz im Weg“
Dunkle Metallbänder legen sich auf die Marmor- und Schieferplatten im Mittelgang der Kirche; 129 Nirostastäbe ragen wie Zeigefinger in den Himmel. Vom Kircheneingang im Westen bis zum Altar im Osten steigen sie an und erreichen eine Höhe von über vier Meter.
Grafiker Brandy Brandstätter ging es darum, etwas zu erschaffen, was zu begehen sei: „Etwas, das zwar die Sicht behindert, aber nicht das Schauen verbietet. Deshalb war das Naheliegende, ein ‚Kreuz im Weg‘ zu schaffen.“
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Betrachter wird Teil der Installation
Die Metallkostruktion lässt nur einen schmalen Weg frei. Der Blick auf den Altarraum und das Geschehen in der Kirche ist eingeschränkt. Wer in der kommenden Fastezeit hindurch schauen möchte muss sich immer wieder bewegen und wird damit selbst ein Teil der Kunstinstallation.
Dompfarrer Peter Allmaier sagt, das Kreuz wurde bewusst in den Weg gestellt: „Es ist schwerer als eine Tonne und man kann es nicht so einfach zur Seite schieben, wie man es im Alltag gewöhnlich macht. Wenn man das Kreuz abhängt oder sagt, dass man es nicht brauch. Hier stellt es sich einem in den Weg. Man muss sich damit außeinandersetzen.“
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Künstler: Größter Wunsch ging in Erfüllung
Klar und minimalistisch, perfekt in der Ausarbeitung - Für den Grafiker ist die Installation im Dom eine Fortsetzung seiner Arbeit und auch ein Hineinfinden in für ihn noch fremde Welten.
„Einer meiner größten Wünsche ist in Erfüllung gegangen. Dass sie mir gelingen wird hab ich schon gewusst. Was sie mir bedeutet ist schwer zu beantworten. Es ist im Moment ein ‚saugutes‘ Gefühl, dass sie in den nächsten 40 Tagen da stehen darf“, so der Künstler.
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