240 Jahre alte Bäume werden zur Gefahr

Die 240 Jahre alte Lindenbaumallee vor dem Schloss Rosegg wird zunehmend zu einer Gefahr. Besitzerfamilie und Gemeinde überreichten der Landesregierung eine Resolution, um die Bäume fällen und ersetzen zu dürfen - sie stehen unter Naturdenkmalschutz.

Die historischen Lindenalleen von Rosegg wurden ab 1772 von den Grafen Orsini-Rosenberg rund um das neu errichtete Schloss angelegt. 1831 erwarb die Familie von Liechtenstein das Areal. Für die Allee mit 200 Bäumen gilt seit 1942 der Naturdenkmalschutz, aber die teilweise abgestorbenen und ausgehöhlten Bäume werden bei heftigen Unwettern zu einer Bedrohung.

Allee Rosegg Linden

Franz Richauz

Vor Jahren stürzten schon Bäume um

2011 stürzten zwei Bäume um, glücklicherweise befand sich niemand im angrenzenden Erdbeerfeld. 2015 fielen zwei Bäume im Sturm um, ein Autofahrer hatte Glück und wurde knapp verfehlt. Auf der Allee sind pro Jahr 40.000 Radfahrer am Drauradweg unterwegs; Anrainer und Gewerbetreibende frequentieren die Straße genau so wie die Besucher des Schlosses Rosegg. Für den Rosegger Bürgermeister Franz Richau (ÖVP) sind auch wochenlange Sperren der Allee keine Lösung. Auch die kleinen, aber kostenintensiven Eingriffe der letzten Jahre sind nicht nachhaltig.

Gemeinde zahlt nicht mehr mit

In den vergangenen Jahrzehnten hatte sich eine Drittelung der Erhaltungskosten zwischen Land, Gemeinde und Eigentümer etabliert. „Seit etwa zehn Jahren explodieren die Kosten“, so die Eigentümerfamilie. Sachverständige rechnen für die nächsten Jahre mit einigen zehntausenden Euro pro Jahr an Erhaltungskosten.

Allee Linden Rosegg

Franz Richau

Für Marktgemeinde und Eigentümer sei das nicht mehr zumutbar, selbst wenn sich das Land beteilige. Die Marktgemeinde stellte ihren finanziellen Anteil 2015 komplett ein. Nach Gutachten, Renovierungen und baumkosmetischen Maßnahme werde jetzt ein Ende herbeigesehnt, so Bürgermeister Richau: „Es muss eine gute vom Land unterstützte Lösung geben.“

Land muss Lösungsvorschlag zustimmen

Die Rosegger hätten eine Lösung parat, die finanziell von der Familie Liechtenstein getragen würde. Laut Bürgermeister Richau müsste der gefährliche Altbestand durch neue Bäume ersetzt werden. Dadurch würde die Allee und der Naturschutz erhalten bleiben. Dazu bedarf es der Zustimmung des Landes, denn in das Naturdenkmal einzugreifen ist ohne Beschluss im Landtag unmöglich. Kommt es bei den nächsten Landtagssitzungen nach der Wahl zu einer Lösung, könnte die Rosegger Variante zum Vorbild für ähnlich gelagerte Fälle in Kärnten werden.