Regierung plant neue Wasserschiene

Das Land will die Trinkwasserversorgung für den Zentralraum Klagenfurt, St. Veit/Glan, Feldkirchen und Villach absichern. Pläne dazu wurden am Dienstag in der Regierungssitzung vorgestellt. Es gab auch einen Grundsatzbeschluss zm Verladebahnhof Kühnsdorf.

Eine neue Wasserschiene, die von Förolach im Gailtal bis zu den Tiebelquellen reicht, soll die Wasserversorgung im bevölkerungsstärksten Gebiet Kärntens sicher gestellt werden. Geplant ist eine Ringleitung zwischen Klagenfurt, St. Veit, Feldkirchen, Villach und den Wörthersee-Gemeinden. In ländlichen Gebieten, wo mit der Wasserstiftung Wasserressourcen aufgekauft werden, sollen Brunnen und Quellen gesichert werden. Tausend Liter Wasser kosten in Kärnten laut Holub rund einen Euro: „Das ist nicht sehr viel. Wir waschen uns mit dem saubersten Trinkwasser, das es auf der Welt gibt. Wir haben auch der Entwicklung Rechnung getragen, dass der Klimawandel viel von unserem Wasser verdunsten lässt und wir eine gescheite Kombination von Quell- und Brunnenwasser haben müssen.“

Bekenntnis zu Verladebahnhof Kühnsdorf

Auch der neue Verladebahnhof in Kühnsdorf wurde in der Regierungssitzung thematisiert. Seit Jahren steht eine Schließung des Bahnhofs mit der Inbetriebnahme der neuen Koralmstrecke im Raum. Eine Anbindung an die Hochleistungsbahn müsse auf Landesebene eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Dazu gab es ein Bekenntnis und einen Grundsatzbeschluss der Regierung. Die Anbindung an die baltisch-adriatische Achse mit einem eigenen Bahnhof und einem Indutrie-Gewerbe-Park werde forciert, unterstrich LH Peter Kaiser (SPÖ).

Das Land verstehe sich als Parntner der anderen Beteiligten - den Firmen vor Ort in Kärnten, der Infrastruktur der Österreichischen Bundesbahnen und allen Bürgermeistern im Bezirk Völkermarkt, sowie von zahlreichen Industrie- und Forstbetrieben.

Unterstützung für Gewerbepark zugesichert

Mit der Gründung eines Interkommunalen Gewerbeparks soll zusätzlich ein wichtiges Signal an die Wirtschaftstreibenden in der Region gesendet werden. Laut ÖVP-Wirtschaftslandesrat Christian Benger sei das ein „wesentliches Momentum für Unterkärnten“. Es werde ein Logistikzentrum für Unternehmer in der Region auf Schiene gebracht, das mit Bengers voller Unterstützung rechnen könne. Es solle „ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit einer Anbindung an die Schiene“ entstehen, wobei die Schiene die Voraussetzung für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes sei. Benger: „Es ist heute nur noch eine Frage des ob und wie schnell die nächsten Schritte gemacht werden, damit es zur Anbindung des Bahnhofes Kühnsdorf kommt.“

Landesrat Gernot Darmann (FPÖ) spricht von einer längst fälligen Investition: „Wenn wir eine Region stärken wollen braucht es - mit Blick auf die Koralmbahn - einen Verladebahnhof zur Nutzung dieser wertvollen Chance.“

Landesrat Gerhard Köfer vom Team Kärnten sagt, man sei schon seit Jahren - seitens der ÖBB - in die Planungen eingebunden gewesen und habe die Lösung federführend mitgestaltet. Umgesetzt werden soll das Projekt bis 2024, dann nämlich dürfte erstmals ein Zug auf der milliardenteuren Koralmbahnstrecke verkehren.

Draisine Gailtalbahn

ORF/Iris Hofmeister

Diese alte Draisine aus Rumänien könnte bald umfunktioniert und von Touristen auf der Strecke der ehemaligen Gailtalbahngenutzt werden.

Eisenbahnstrecken werden touristisch genutzt

Auch die Übernahme der Eisenbahn-Streckenabschnitte von Weizelsdorf bis Rosenbach und von Hermagor bis Kötschach-Mauthen wurde einstimmig abgesegnet. Diese Streckenabschnitte sollen in Zukunft touristisch genutzt werden und mit Draisinen befahren werden können. Zwei Vereine werden sich um die Instandhaltung der Gleisanlage kümmern, hieß es von Umwelt- und Verkehrslandesrat Rolf Holub von den Grünen.

Es war die vorletzte Sitzung vor der Landtagswahl. Trotz Wahlkampfs verlief die Sitzung harmonisch, was die Beschlüsse angeht. Nur zwei der insgesamt 26 Punkte wurden nicht einstimmig abgesegnet: Die Landesräte Gernot Darmann (FPÖ) und Gerhard Köfer (Team Kärnten) stimmten gegen einen Bericht zur Aufnahme von Bewerbern in den Landesdienst, Darmann gegen einen Zwischenbericht zum Energiemasterplan.

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