ASFINAG weist Autofahrer-Kritik zurück

Starker Schneefall hat am Montag zu massiven Verkehrsbehinderungen in Kärnten geführt. Der Autobahnbetreiber ASFINAG sieht sich in sozialen Medien mit Kritik konfrontiert, dass zu wenig geräumt werde. Man weist diese aber vehement zurück.

Nach den massiven Schneefällen am Montag sieht sich der Autobahnbetreiber ASFINAG mit Kritik der Autofahrer konfrontiert. Es wurden in den sozialen Netzwerden Fotos von Schneefahrbahnen gepostet mit der Frage, warum denn die ASFINAG nicht häufiger räume.

„Schneefahrbahnen wird es immer geben“

Der ORF Kärnten konfrontierte Hannes Zausnig, den Pressesprecher der ASFINAG mit der Kritik. Er sagte: „Wir können Schnee nur wegbringen, wenn er daliegt. Das ist der erstem gravierende Punkt. Schneefahrbahnen wird es immer geben. Wir versuchen, die Fahrspuren ‚schwarz‘, sprich, die beiden Fahrspuren sichtbar zu halten. Wenn wir wegen eines Unfalls oder dergleichen eingesperrt werden, ist es ganz logisch, dass es vermehrt zum Schneeaufbau kommt. Wir haben zudem Umlaufzeiten zwischen 90 und 120 Minuten.“

Schnee auf der Autobahn Thoerl-Maglern

ORF/Hofmeister

Die Räumfahrzeuge versuchten am Montag der Schneemassen Herr zu werden. Die ASFINAG hat insgesamt 43 Räumfahrzeuge und 100 Mann im Einsatz, die im 24-Stunden Takt arbeiten.

Tauernautobahn wegen Unfall zwei Stunden gesperrt

Die Kombination aus teilweise unangepasster Geschwindigkeit und den rutschigen Fahrbahnen führte zu etlichen Verkehrsunfällen. Verletzte gab es nicht, die Unfälle gingen mit Blechschäden aus. Die erheblichste Verkehrsbehinderung gab es Montagfrüh gegen 4.30 Uhr auf der Tauernautobahn (A10). Zwischen Villach und Spittal/Drau musste die Tauernautobahn für zwei Stunden gesperrt werden.

Neuschnee Diex

Annika Jeglitsch Diex

Impressionen von Diex

Bei Feistritz war ein niederösterreichischer Lkw umgestürzt. Ein mit seinem Pkw nachfahrender 47-jähriger Mann wich dem umgekippten Lkw-Anhänger aus und fuhr in der Folge dem vor ihm fahrenden Lkw eines 51-jährigen Steirers von hinten auf. Der 47-Jährige erlitt dabei leichte Verletzungen und begab sich selbst in ärztliche Behandlung. Die Ausweichstrecke über die Drautalbundesstraße (B100) war hoffnungslos überlastet.

Probleme auch auf A2

Zu mehreren Unfällen kam es auch auf der Südautobahn (A2) im Bereich des Packsattels. Etliche Lkws blieben hängen. Hannes Zausnig von der ASFINAG: „Wir versuchen immer wieder eine Fahrspur freizuhalten, sollte uns das nicht gelingen, muss man kurz über das untergeordnete Straßennetz ausweichen. Wir raten, früher wegzufahren und wirklich nur mit Winterausrüstung - mehr Abstand und geringe Geschwindigkeit sind die Hautpthemen.“

Autofahrer berichteten von langen Verzögerungen

Weiter südlich wurde der Verkehr in die Gegenrichtung unterbrochen. Nach den Sperren bei Feistritz und Villach berichteten Autofahrer von langen Verzögerungen. Auf der Ausweichstrecke über die Katschbergstraße (B99) benötigten Fahrzeuge über 3,5 Tonne Schneeketten.

Gesperrt werden musste auch die Seeberg Straße (B82) im Bezirk Völkermarkt, hier ereignete sich ein schwerer Unfall. Kettenpflicht für Lkw herrschte Montagfrüh auf der A2 beim Gräberntunnel.

Vielerorts herrscht Kettenpflicht

Auf höhergelegenen Straßen mussten alle Fahrzeuge Ketten anlegen: Etwa auf der Weißensee Straße, am Nassfeld, auf der Turracher Höhe, am Katschberg, auf der Koralm Straße, am Klippitztörl, am Wurzenpass und am Plöckenpass. Der Paulitschsattel musste wegen Schneeglätte sogar in beiden Richtungen gesperrt werden.

Der Schneefall soll bis zum Nachmittag andauern, eine Entspannung sei in den Abendstunden zu erwarten, so Zausnig. In den nächsten Tagen sei dann schneebedingte „Ruhe“ angesagt.

Schnee Schneefall Garten Vogelhäuschen Messung

Ingrid Steiner

Der Schnee hat Kärnten am Montag fest im Griff. Flächendeckend präsentiert sich Kärnten ganz in weiß. Auch auf den Straßen war im Frühverkehr kaum mehr ein Flecken schwarzen Asphalts zu sehen.

Wie Schneeketten montieren? Tipps und Infos

Die Ketten sind immer auf den Rädern der Antriebsachse zu montieren. Detailinfos findet man immer in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs und in der Gebrauchsanweisung der Schneeketten", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Folgende Tipps gibt der ÖAMTC zum Anlegen von Schneeketten:

  • Geeigneter Platz: Falls es keinen ausgewiesenen Kettenanlegeplatz gibt, sollte man eine möglichst sichere, ebene Stelle suchen, um die Schneeketten zu montieren. „Kommt man an einer ungünstigen Position zum Stehen, sollte man nachkommende Lenker durch Aufstellen des Pannendreiecks rechtzeitig auf das Hindernis aufmerksam machen“, empfiehlt Kerbl.
  • Umgang mit ESP: „Wie mit elektronischen Stabilitätshilfen wie ESP umgegangen wird, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden. Die Schneekettenkompatibilität steht in der Betriebsanleitung des Autos“, so der ÖAMTC-Techniker.
  • Kettenspannung überprüfen: „Nach einigen Metern Fahrt sollte die Kettenspannung überprüft werden. Schlecht montierte, lockere Ketten können gegen das Fahrzeug schlagen und Felgen, Kabelverbindungen zu Sensoren, den Radkasten oder Radaufhängungsteile beschädigen“.

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