Ex-Hypo-Chef Kulterer ist ein freier Mann
Bereits am 1. Februar war angekündigt worden, dass Kulterer in Kürze aus der Haft entlassen wird. An diesem Tag wurde er auch in einem neuerlichen Hypo-Prozess freigesprochen – mehr dazu in Hypo-Prozess: Sechs Freisprüche erfolgt. Seit Dienstag ist Kulterer wieder in Freiheit.
APA/Gert Eggenberger
Zuletzt bereits ein „Freigänger“
Bis 2006 war Kulterer Vorstandschef der Hypo. Zuletzt hatte der 64-jährige Kulterer dank guter Führung Freigang, durfte arbeiten gehen und musste nur die Nächte in der Vollzugsanstalt verbringen. Kulterer war im Rahmen des Skandals um die frühere Kärntner Landesbank wegen Untreue verurteilt worden. Vier Jahre davon saß er nun ab. Weil keine spezialpräventiven Gründe dagegen sprechen, durfte er das Gefängnis verlassen. Die Justiz nimmt also nicht an, dass Kulterer erneut straffällig wird.
Untergebracht war der Ex-Manager in der zur Justizanstalt Klagenfurt gehörenden Außenstelle Rottenstein, wo Landwirtschaft betrieben wird. Kulterer betrieb früher selbst einen Bauernhof und besaß als erfolgreicher Military-Reiter viele wertvolle Pferde.
Weitere, nicht rechtskräftige Verurteilungen
Endgültig aufatmen kann Kulterer aber noch nicht. Aus anderen Hypo-Causen, in denen es rund um Kreditvergaben stets um Untreuevorwürfe geht, gibt es Verurteilungen zu 5,5 Jahren Haft - sie sind aber noch nicht rechtskräftig. Etwa wurde Kulterer im November 2016 am Landesgericht Klagenfurt in der Causa „Skiper“ zu vier Jahren und einem Monat verurteilt. Kulterer hofft darauf, dass der Oberste Gerichtshof die Urteile kippt. Es gilt die Unschuldsvermutung.