Schnupfennasen lieben Ingwer

Der Paracelsus-Verein hat den Ingwer zur „Heilpflanze des Jahres 2018“ gewählt. Seit Jahrhunderten wird seine vielfältige Heilkraft geschätzt. Vor allem in der Erkältungszeit wirkt die Knolle als natürliches Antibiotikum.

Jährlich kürt der "Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim - besser bekannt als Paracelsus“ eine „Heilpflanze des Jahres“, 2018 fiel die Wahl auf den Ingwer.

Ingwer geschnitten

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Ingwer wirkt antioxidativ gegen freie Radikale

Seit rund 3.000 Jahren kennt man die Heilpflanze, sie stammt aus Indien und China. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig, weiß Apotheker Paul Hauser. Ingwer wirkt zum Beispiel antioxidativ, er wirkt gegen freie Radikale, die im Körper gesunde Zellen angreifen und schädigen können.

Hildegard von Bingen erkannte schon im 12. Jahrhundert die Kraft dieser Pflanze, ebenso wie Paracelsus im 16. Jahrhundert. Neben den typischen verzweigten Wurzelknollen sind auch die Blätter und Blüten zum Verzehr geeignet.

Zwei Gramm Ingwer am Tag stärkt Immunabwehr

Bekannt ist der Ingwer vor allem als natürliches Antibiotikum, vor allem in der Erkältungszeit. „Schon zwei bis vier Gramm Ingwer am Tag stärken die Immunkräfte“, sagt Hauser. Deswegen wird Ingwer-Tee auch bei einer beginnenden Erkältung empfohlen.

Ingwerwurzel

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Hauser: "Dazu einfach Ingwer-Stücke mit heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und dann langsam trinken.“ Auch als Muntermacher in der Früh sei der Ingwer-Tee eine Alternative zum Kaffee, die den Körper zudem wärme. Durch den scharfen Geruch erlöst Ingwer auch Schnupfennasen, weil er schleimlösend wirkt. Dazu empfiehlt Hauser, den Ingwer frisch aufzureiben oder abgekühlten Ingwer-Tee zu trinken.

Linderung bei Erbrechen und Brechreiz

Ingwer wird in Kapselform häufig bei der Reisekrankheit eingesetzt, da er Brechreiz und Erbrechen lindert. Wer bei Reisen zur Übelkeit neigt, sollte laut Hauser schon vor Reiseantritt ein bis zwei Kapseln zu sich nehmen, „und bei Bedarf eine weitere Dosis.“ Auch bei Schwangerschaftsübelkeit hilft die Knolle deswegen.

Und die Knolle wirkt sich durch ihre ätherischen Öle auch positiv auf die Verdauung aus. „Die ätherischen Öle entwickeln Wärme und regen die Bildung der Gallenflüssigkeit an“, so Hauser.

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