Prozess: Schwerverletzter bei Explosion

Wegen fahrlässiger Körperverletzung haben sich am Donnerstag ein Unternehmer aus Hermagor und sein Sohn vor Gericht verantworten müssen. Im August 2015 kam es in ihrer Firma zu einer Explosion im Bereich einer Gasabfüllanlage, ein junger Mitarbeiter erlitt schwere Verbrennungen. Es wurde vertagt.

Er habe plötzlich eine Druckwelle gespürt, eine Stichflamme gesehen und dann sei eine Feuerwalze auf ihn zugekommen, erzählt das damalige Opfer am Vormittag als Zeuge vor Richter Christian Liebhauser-Karl. Der heute 24-Jährige sagte, er sei damals auf der Suche nach seinem Chef gewesen. Im Bereich der Gasabfüllanlage habe er plötzlich lautes Zischen gehört. Er habe aber nicht gewusst, ob das üblich sei oder nicht.

Kurz darauf kam es zur Explosion, dabei erlitt der Firmenmitarbeiter schwere Verbrennungen im Gesicht, an den Armen und an den Unterschenkeln . Nach seiner Genesung wollte er nicht mehr in seiner alten Firma arbeiten. Der Respekt vor den Gasflaschen sei zu groß, sagt er vor Gericht.

War Anlage bewilligt?

Zur Explosion kam es bei einem blauen Container. Und dieser sei behördlich nicht bewilligt gewesen, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Dort sei Stickstoff erzeugt und abgefüllt worden. Die Verteidigung bestreitet, dass die Anlage nicht bewilligt war. Vier Jahre zuvor habe es eine behördliche Verhandlung gegeben, dabei soll der blaue Container bereits vermerkt gewesen sein.

Der Leiter der zuständigen Gewerbebehörde und der Brandschutzexperte können sich aber weder an den Plan, noch an den blauen Container erinnern. Beide Angeklagten bekannten sich der fahrlässigen Körperverletzung nicht schuldig. Zur Hörung weiterer Zeugen wurde der Prozess am Donnerstag vertagt.