Zweiter Kärntner E-Bus im Testbetrieb

Nach Klagenfurt bekommt jetzt auch Unterkärnten einen Elektrobus. Von Eberndorf nach Globasnitz läuft seit Dienstag der Testbetrieb. Danach soll der umweltfreundliche Bus im Stundentakt eine neue Strecke befahren.

Im letzten Sommer wurde in Klagenfurt der erste Kärntner E-Bus vorgestellt. Die E-Busse sollen den öffentlichen Verkehr umweltfreundlicher gestalten, sie sind emissions-, Co2- und feinstaubfrei und außerdem geräuscharm – mehr dazu in Erster Elektro-Bus für Kärnten. Seit Dienstag läuft der einwöchige Testbetrieb für den ersten E-Bus im ländlichen Raum, die Strecke führt von Eberndorf über die Firma Mahle in Globasnitz bis zum Bahnhof nach St. Michael.

Der E-Bus ist Teil eines neuen Mobilitätskonzeptes für den Unterkärntner Raum, damit soll der Öffentliche Verkehr ausgebaut werden. Bereits im Dezember wurde der Fahrplan der Schnellbahnlinie S3 zwischen Klagenfurt und Wolfsberg ausgeweitet, die S3 verkehrt nun im Stundentakt.

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Elektrobus übernimmt neue Buslinie

Außerdem wurde die neue öffentliche ÖBB Postbus-Verbindung geschaffen, die Busse verkehren von St. Michael ob Bleiburg/Bahnhof über die Firmen Mahle und Bosch Mahle und über Globasnitz nach Eberndorf im Stundentakt. Diese Strecke soll nach dem Testbetrieb vom E-Bus befahren werden.

Betrieben wird der Elektrobus von der ÖBB Postbus GmbH. Mit dem Testbetrieb könne man wichtige Erfahrungen sammeln, sagte Regionalmanager Alfred Loidl. Nach der Auswertung soll die neue Buslinie in Unterkärnten dann etwa ab Mai vom E-Bus befahren werden. Rund 500.000 Euro kostet ein Elektrobus, allerdings sind die Betriebskosten geringer. Pro Jahr fährt ein Dieselbus auf der Strecke 81.540 Kilometer – das ergibt eine Einsparung von ca. 64,6 Tonnen CO2 durch den Einsatz des Elektrobusses.

Anbindung an Züge sichergestellt

Die neue öffentliche Bus-Verbindung sei auch an den Bedürfnissen der Mitarbeiter der Mahle-Firmen ausgerichtet und stelle so die Anschlüsse an alle Züge der S-Bahn sicher, sagte Verkehrslandesrat Rolf Holub (Grüne). Die Firma Mahle sei auch bereit gewesen, ihren Schichtbetrieb an den öffentlichen Verkehr anzupassen.

Der Mobilitätsplan für Unterkärnten sei ein Paradebeispiel guter Zusammenarbeit und Vernetzung, meinte auch ÖBB-Regionalleiter Reinhard Wallner: „Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Kärnten und transportiert am meisten Passagiere. Die Vernetzung in die Fläche ist aber ebenfalls wichtig.“

Abwanderung soll gestoppt werden

Die Bürgermeister der Region erhoffen sich vom neuen Mobilitätsplan, dass die Abwanderung minimiert werden kann. Für die Gemeinden sei die neue Linie und das damit verbundene Verkehrskonzept eine große Chance, sagte Bernard Sadovnik, Bürgermeister von Golbasnitz: „Wir hoffen, die Abwanderung der Jugend nach Klagenfurt minimieren zu können.“ Auch Senioren würden durch die neuen Anbindungen mobiler, strich Sadovnik hervor.