Neues Gütesiegel für Software-Unternehmen

Land, Wirtschaftskammer und Gemeindebund bieten nun ein neues Gütesiegel für Kärntner Software-Unternehmen, die digitale Lösungen für Gemeinden entwickeln. Für die Gemeinden soll es damit leichter sein, kompetente Firmen zu finden.

Ausgangspunkt war eine Veränderung der Software, die die Kärntner Gemeinden benutzten. In der Vergangenheit war die Software durch ein geschlossenes System geprägt. Das machte es für Software-Unternehmen schwierig, mit den Gemeinden zusammen zu arbeiten. Mit der neuen Software soll das nun aber möglich sein. Ziel ist es, in Kärnten eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung zu bekommen. Als Verbindungstelle zwischen Gemeinden und Firmen dient das Gemeinde ServiceZentrum auf.

Kompetenz und Standards müssen stimmen

Die Gemeinden könnten darauf vertrauen, dass Firmen, die das Zertifikat erhalten, kompetent seien und ihre Leistungen mit entsprechenden technischen Standards anbieten, sagte Technologie- und Gemeindereferentin Gabi Schaunig. „Eine erste Bilanz zeigt, dass sich Kärntner Unternehmen aktiv mit den Themen Gemeindesoftware und Angebote für Kärntner Gemeinden beschäftigt haben.“ Den Gemeinden wird bei der Umsetzung vom Land finanziell unter die Arme gegriffen: Die Hälfte der Kosten für Hard- und Software übernimmt das Land. Es gibt auch Schulungen für die Gemeindemitarbeiter.

Die ersten 13 Zertifikate wurden am Dienstag vergeben. Unter anderem an die Firma Uppercut, die ein System entwickelt hat, mit dem Gemeinderatssitzungen auf der Gemeinderats-Website live übertragen werden können. Außerdem bleibt die Sitzung in einer Mediathek geladen und kann beliebig oft angesehen werden. Alle Sitzungspunkte sind in einem Index angeführt und auswählbar.

Gemeindebund: Neue Lösungen bringen Vorteile

Die Bandbreite möglicher digitaler Lösungen für Gemeinden ist groß. Sie reicht von der Abfallwirtschaft bis hin zur Wasserwirtschaft, je nachdem ob eine Gemeinde touristische, landwirtschaftliche oder industrielle Schwerpunkte hat. Gemeindebund-Präsident Peter Stauber (SPÖ): „Unsere Aufgaben werden ja immer komplexer. Die Vorteile für die Gemeinden liegen darin, dass wir nun in diesen IT-Bereichen zu Lösungen kommen, die uns Vorteile bringen.“

Der Präsident der Wirtschaftskammer, Jürgen Mandl sagte, er sehe nun erstmals eine wirkliche Chance, auch für kleine, regionale Unternehmen, Aufträge bei der Digitalisierung zu bekommen: „Bis dato haben die Dinge ja so funktioniert, das man quasi alles aus einer Hand bekam und ein großes Unternehmen sagt, ich kann alles. Es ist jetzt zum erste Mal gelungen, das ein bisschen aufzubrechen. Nun sollten auch kleine und regional verankerte Unternehmen in ihrer Vielfalt und Qualität zum Zug kommen. Das könnte auch in der Nachbearbeitung und der Servicequalität Vorteile haben.“