BabyBox soll Eltern beim Kleiderkauf entlasten
Der Pop-up-Store in der Bahnhofstraße in Klagenfurt ist eine Initiative des Landes Kärnten, das die Räumlichkeiten zu einem Mietpreis von hundert Euro pro Monat inklusive Betriebskosten für jeweils drei Monate zur Verfügung stellt. Die Auswahl der Unternehmen nimmt der Wirtschaftsförderungsfonds mit einer Fachjury vor. Der Fonds prämiert die Gewinner der Ausschreibung zusätzlich mit 3.000 Euro, die zur Anschaffung von Büromaterial oder Möbel genützt werden können.
BabyBox bleibt bis 31. März im Pop-up-Store
Die erste Nutzerin des Stores war Michaela Schicho, die mit Sticklett abnehmbare Motive für T-Shirts anbietet. Bis 31. März 2018 können sich Interessierte nun ein Bild von der BabyBox im Pop-up-Store machen. Danach popt wieder eine andere Geschäftsidee im Store auf. Für die BabyBox geht Anfang März auch der Onlineshop ans Netz, über den die Babyboxen dann vor allem vertrieben werden sollen.
LPD/Büro LHStv.in Schaunig
„Eltern Zeit für wichtige Dinge verschaffen“
Ziel der BabyBox ist es, Eltern bei Kleidungsfragen zu entlasten und „Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu schaffen“, sagte Isabella Hold, eine junge Klagenfurterin, die die BabyBox in ihrer eigenen Karenzzeit gründete. Die BabyBox sei mit Unterstützung von Eltern, Ärztinnen und Ärzten in unterschiedlichen Feedbackgruppen entwickelt worden: „Gerade beim ersten Kind gibt es so viele neue Situationen, an die man sich erst gewöhnen muss, dass die Frage rund um die passende Kleidung gerne auch mal abgegeben werden kann.“
„Einkaufen hat genervt“
ORF-Kärnten-Redakteurin Uschi Mikosch hat sich die Geschäftsidee im Pop-up-Store der Landesregierung angesehen. Der eineinhalb Jahre alte Anton ist das erste Kind der Unternehmensgründerin. Die Idee zu dem Unternehmen entstand, als Mutter und Kind zu Hause waren, während der Lebensgefährte sich in Wien bei einer Schulung befand, erzählte Hold: „Auch meine Eltern waren nicht da, und deshalb war ich sechs Wochen alleine. Und da hat es mich wirklich genervt, einkaufen zu gehe, denn Anton hat wirklich viel geschrien, und da ist es wirklich das Letzte, das man will, hinaus zu gehen und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.“
Babybox Klagenfurt
Unterstützung erhält die Jungunternehmerin von Oma Eleonora Hold. Tochter Isabella und die Oma sind ein eingespieltes Team. Eleonora war 30 Jahre lang in der Dekoration tätig, sagte die Tochter, sie habe das Gespür für Design und sei Ratgeberin Nummer eins. Die Oma produziert auch Ertlingshauben und Patschen.
Zu Beginn keine Ahnung von Größen oder Qualität
Die erste Zeit mit dem meist sehnsüchtig erwarteten neuen Erdenbürger gestaltet sich meist anders als erwartet, erzählte Gloria Kales, Mutter von Tochter Hermine, sieben Monate alt: „Am Anfang ist man ja nur Mama, und das Kind bestimmt den Tagesrhythmus. Nach sieben Monaten wird es dann langsam besser, da gibt es auch wieder ein wenig Alleinzeit. Aber ein Kind ist das Schönste, das es gibt auf der Welt.“
Die durchaus modeaffine Mama sah sich mit Tochter Hermine plötzlich sogar beim Shopping ungeahnten Herausforderungen gegenüber: „Ich habe mich überhaupt nicht ausgekannt bei den Größen, wo man was erhält, wie es mit der Qualität aussieht. Man fragt natürlich Freundinnen, aber so viele haben bei uns noch kein Kind.“
Babybox Klagenfurt
Unisex-Box für Eltern, die sich überraschen lassen
Eine ähnliche Erfahrung machte auch Barbara Roschitz, Mama des 17 Monate alten Michael und des zwei Monate alten Alexander: „Wir haben uns bei beiden Kindern überraschen lassen und haben nicht gewusst, was es wird. Entsprechend konnten wir vor der Geburt nur wenig einkaufen. Da wäre die Unisex-Babybox von der Isabella sehr hilfreich gewesen, weil man da einmal eine Grundausstattung hat.“
Es besteht offenbar Bedarf für die Idee der findigen Jungunternehmerin: „In so einer Babybox sind vom Strampler angefangen 25 Teile drin. Ganz wichtig sind die Bodys, da ist mir die gute Qualität ganz wichtig. Da sind Bambus-Bodys drinnen, eine Qualität, die man vielleicht so noch nicht kennt. Es gibt Hosen, Westen, Jacken, also alles, damit das Kind gut ausgestattet ist.“
Aboservice bringt Pakete bis zu sechsmal im Jahr
Die Boxen gibt es für Buben, Mädchen oder in Unisex. Egal ob die Jungeltern selbst bestellen oder ob sie die Babybox geschenkt bekommen, die Pakete können entweder einzeln oder als Aboservice sechsmal im ersten Jahr erworben werden. Hold: „Wir treten dann über das Internet in Kontakt mit der Mutter, ob sie schon eine neue Box braucht, ob es noch eine Zeit geht. Sie braucht dann nur Ja oder Nein anzuklicken, und wir wissen, wann wir die richtige Box wegschicken.“ Die Teile können auch einzeln gekauft werden.