Grüne zittern um Wiedereinzug in den Landtag

Die Grünen müssen bei der Landtagswahl um den Einzug in den Kärntner Landtag zittern. Am Donnerstag präsentieren sie ihre Kampagne, die Partei setzt auf das Kernthema Umwelt und Spitzenkandidat Rolf Holub.

2013 hatten die Grünen im Rückenwind des Hypo-Skandals mit 11,82 Prozent ihr bei weitem bestes Resultat in Kärnten geschafft. Fünf Mandate und ein Landesrat waren der Lohn. Die vergangenen fünf Jahre standen für die Grünen im Zeichen der Regierungsbeteiligung. Nun müssen die Grünen nach internen Streitigkeiten auch gegen Konkurrenz aus den eigenen Reihen kämpfen. Spitzenkandidat Rolf Holubs Ziel: Im Landtag und in der künftigen Landesregierung zu bleiben. Zusatz: „Wir sind der Polizist in der Regierung und werden aufpassen, dass nicht alle rechts abbiegen."

Grüne Landtagswahl Wahlkampf Präsentation Plakate

APA/Eggenberger

Am Donnerstag präsentierten die Grünen ihr Wahlprogramm

Konzentration auf Kernthema Umwelt

Am Donnerstag präsentierten die Grünen ihre Kampagne für den Wahlkampf. Sie setzen im Wahlkampf für die Landtagswahl wieder stark auf ihr Kernthema Umwelt-und Naturschutz. „Die anderen haben das teilweise auch im Programm, aber wir sind die einzigen, die das auch umsetzen“, sagte Spitzenkandidat Rolf Holub

Hochwasserschutz sei ebenso ein Anliegen, um das er sich in den vergangenen Jahren intensiv gekümmert habe, sagte Holub. Gerade mit dem Klimawandel gewinne der Hochwasserschutz immer mehr an Bedeutung. „Wir müssen uns dem Klimawandel anpassen und entsprechende Vorsorge treffen“, betonte der Umweltlandesrat. Auch nach der Wahl würde Holub diese Funktion weiter bekleiden.

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Konkurrenz durch Listen „Fair“ und „Erde“

2017 fielen bei der Landesversammlung reihenweise Kandidaten durch. Das widerfuhr auch Landessprecherin Marion Mitsche, die daraufhin zurücktrat und nun mit einer eigenen Liste antreten will. Mitsche tritt mit der Liste „Fair“ an. Mit der Liste „Verantwortung Erde“ gibt es wohl auch neue Konkurrenz im Kampf um die grünen Stimmen.

Wahlgeschenk Honig und Blumensamen

Laut Landesgeschäftsführer Christoph Gräfling sind zwei Plakatwellen geplant, bei den 16-Bogen-Sujets sind es jeweils 40 Stück, die affichiert werden. Dazu kämen noch Kleinplakate und City-Lights in den größeren Städten. Als Werbegeschenke gibt es Bienenhonig, Taschentücher und Blumensamen sowie die obligaten Kulis und Feuerzeuge.

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APA/Eggenberger

Spitzenkandidat Rolf Holub

Die Unverzichtbarkeit der Grünen im Landtag soll dadurch hervorgehoben werden, dass unter jedem der Slogans auf den Wahlplakaten steht: „machen nur wir“. Auch die Rolle der Grünen als Aufdecker beim Hypo-Desaster wird noch einmal thematisiert, so heißt es auf einem Plakat: „Dir einen zweiten Hypo-Skandal ersparen - machen nur wir“.

Die wechselvolle Geschichte der Kärntner Grünen

Nachdem sie zuerst durch eine Zehn-Prozent-Hürde aus dem Landesparlament ferngehalten wurden, schafften die Grünen 2004 mit zwei Mandaten erstmals den Sprung in das Landesparlament. Bei der Wahl 2009 wurde es extrem knapp, da retteten erst die Wahlkarten die Abgeordneten vor dem Ausscheiden. Dass es 2013 so gut lief, lag auch am Hypo-Skandal. Dieser gab Holub die Möglichkeit, sich als Aufdecker zu positionieren, was von den Wählern auch honoriert wurde. Parteiintern hatte Frank Frey Holub als Landessprecher abgelöst, 2015 wechselte Frey in die Klagenfurter Stadtregierung und gab die Parteifunktion ab, für ihn kam Marion Mitsche.

In diesem Wahlkampf müssen die Grünen mit 350.000 Euro auskommen. Von der Bundespartei ist nach deren Wahlniederlage kein Geld zu erwarten. Mit Hausbesuchen und einer Tour durch die Bezirke wollen die Grünen das wettmachen.

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