Elisabeth Köstinger erwartet erstes Kind

Die Kärntnerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, erwartet ihr erstes Kind. Sie werde in ihrer Funktion bleiben und nach der Geburt die Karenz mit ihrem Mann teilen, ließ sie via Facebook wissen.

„Thomas und ich freuen uns sehr, im Juli ein kleines großes Wunder willkommen zu heißen“, teilte die Kärntnerin am Donnerstag auf Facebook mit. Das Kind soll im Juli zur Welt kommen. „Ich werde meine Funktion als Bundesministerin mit voller Kraft ausüben. Nach der Geburt werde ich zu Beginn zu Hause bleiben, danach wird Thomas in Karenz gehen. Wir werden uns partnerschaftlich um unser Kind kümmern und ich weiß, dass ich meine Sorge um Vereinbarkeit mit sehr vielen Frauen teile. Natürlich wird sich unser Leben stark verändern und wir sind schon sehr aufgeregt. Über allem steht jedoch die grenzenlose Freude“, so die 39-Jährige.

Karriere bei Landjugend begonnen

Köstinger war im Vorjahr Mitte Dezember als Umweltministerin angelobt worden. Davor war sie mit 39 Tagen im Amt die kürzestdienende Nationalratspräsidentin. Zu den ersten Gratulanten gehörte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Die Medienvertreter bat Köstinger, ihre Privatsphäre zu respektieren.

Elisabeth Köstinger Ministerin ÖVP

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Elisabeth Köstinger

Köstinger stammt aus dem Lavanttal. Ihre ersten politischen Schritte machte sie in den Landjugendorganisationen. Sie war mehr als acht Jahre lang für die ÖVP im Europaparlament in Brüssel, von 2009 bis 2017. Sie ist auch Vizepräsidentin des Österreichischen Bauernbundes und war von 2014 bis 2017 ÖVP-Generalsekretärin.

Babybauch in der Spitzenpolitik selten

Die erste schwangere Ministerin der Zweiten Republik war die BZÖ-Politikerin Karin Gastinger, die im Juli 2006 einen Sohn zur Welt brachte. Sie ließ kurz darauf auch ein Foto von sich mit ihrem Baby veröffentlichen.

Als Eva Glawischnig im November 2005 ihre Schwangerschaft bekanntgab, reagierte das Land mit einer Diskussion über die Vereinbarkeit von Wahlkampf und Mutterschaft und die Vermarktung von Schwangerschaft. Die damalige stellvertretende Grünen-Chefin ließ sich hochschwanger für das Cover einer Illustrierten ablichten. Im Sommer 2009 wurde die mittlerweile zur Parteichefin aufgestiegene Grüne - kurz nach der EU-Wahl - zum zweiten Mal Mutter. Fotos ihrer beiden Söhne erlaubte Glawischnig nicht.

Auch Mikl-Leitner schwanger im Amt

Die heutige niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wurde 2001 als Abgeordnete und ÖVP-Landesgeschäftsführerin zum ersten Mal Mutter. Eine Woche vor der Geburt erschien sie beim Sommernachtsfest ihrer Partei zur Sicherheit in Begleitung einer Hebamme. Im Dezember 2004 brachte die inzwischen zur Landesrätin aufgestiegene Mikl-Leitner ihre zweite Tochter zur Welt.

Rückzug aus Politik von Bleckmann

Einen „Karriereknick“ bedeutete der Nachwuchs im Jahr 2000 für die damalige FPÖ-Landesrätin Magda Bleckmann, als sie trotz ihrer Schwangerschaft mit einer Spitzenkandidatur für die steirische Landtagswahl liebäugelte. Parteikollegen hielten die Kombination von Amt und junger Mutterschaft damals für nicht zumutbar. Im Jahr 2004 kündigte sie dann außerdem ihren Rückzug als FPÖ-Generalsekretärin an, als sie vom damaligen ÖVP-Abgeordneten Fritz Grillitsch quasi ein schwarz-blaues Koalitionsbaby erwartete.