Föhnsturm: Straßensperren behindern Aufräumen

Wochen nach Föhnsturm Yves lagern noch große Mengen Schadholz in den Kärntner Wäldern. Der Abtransport verzögert sich, weil viele Straßen nicht von schweren Lkws befahren werden könne. Am Montag wurden Einzelgenehmigungen und eine Koordinationsstelle beschlossen.

Föhnsturm Yves richtete vor Weihnachten schwere Schäden in den Wäldern Unterkärntens an. Noch immer beschäftigt der Sturm Grundbesitzer und Behörden. Das Schadholz, rund 400.000 Festmeter, lagert zum Teil immer noch in den Wäldern. Der Abtransport verzögert sich, weil die Straßen in schlechtem Zustand sind und von den schweren Lkws nicht befahren werden können - mehr dazu in Probleme bei Abtransport von Schadholz.

Um eine Lösung zu finden, lud Forstreferent Christian Benger (ÖVP) am Montagnachmittag zu einem Runden Tisch nach Bad Eisenkappel, wo die Sturmschäden besonders stark sind. Vertreten waren die Bezirkshauptmannschaften Klagenfurt und Völkermarkt, vom Land Kärnten die Forstinspektion, die Verkehrsabteilung sowie die Straßenbauabteilung und natürlich auch Bürger und Bürgermeister der betroffenen Region.

Aufräumarbeiten Vellachtal Föhnsturm Yves

ORF

Angst vor dem Borkenkäfer

Die Waldeigentümer drängen auf eine Ausnahmebewilligung für die Straßen. Denn das Schadholz muss aus den Wäldern, bevor es im Frühling wieder wärmer wird, denn dann wird auch der Borkenkäfer wieder aktiv. Auch die durch Pilze ausgelöste Blaufäule macht den Waldbesitzern Sorgen. Auf einigen Gemeindestraßen müssten Transporte von bis zu 50 Tonnen bewilligt werden. Derzeit gelte allerdings auf diesen Straßen eine Beschränkung von sechs Tonnen, so der Völkermarkter Bezirkshauptmann Gert Klösch. Von einer Befahrung durch schwere Lkws hält er wenig: „Ein Lkw mit 50 Tonnen Gewicht würde dort massivste Schäden anrichten.“

Aufräumarbeiten Vellachtal Föhnsturm Yves

Landesforstdirektion

Zwischenlager könnten Lösung sein

Eine Verstärkung der betroffenen Straßen sei zu zeitintensiv, so der Bezirkshauptmann. Auch wären die Kosten dafür „immens“ hoch. Problematisch sei auch, dass die Straßen derzeit stark durchnässt sind. Klösch kann sich vorstellen, das Problem über Zwischenlager zu lösen: „Dort könnte man das Schadholz mit kleineren Lkws hinbringen und erst dann auf große Lastwägen verladen.“ Aufgrund der großen betroffenen Fläche geht Klösch davon aus, dass es ein Jahr dauern wird, bis auch das letzte Schadholz abtransportiert ist.

Lösungen beim Runden Tisch

Alle Beteiligten beim Runden Tisch wollten alles in ihrem Bereich Mögliche tun, um Lösungen zu finden. Man einigte sich, dass nun Einzelgenehmigungen von der jeweiligen Gemeinde für die Aufarbeitungsgeräte ausgestellt werden. Damit werden die jeweiligen Tonnen-Beschränkungen kurzfristig aufgehoben. Das größte Problem stellt das Straßennetz dar. Landesstraßen, Gemeindestraßen und Forststraßen sind betroffen. Vor allem bei den Gemeindestraßen möchten die Bürgermeister die Tauwetterbeschränkungen nur zum Teil aufheben, weil die Gemeinden ja auch für jeden Unfall haften müssen.

Koordinationsstelle eingerichtet

„Daher richten wir sofort eine Koordinationsstelle ein mit internen Experten vom Land und externen Experten. Für die Finanzierung dieser kommt das Forstreferat auf“, erklärte Benger. Vertreter von der Gemeinde-, der Forst- und der Straßenbauabteilung des Landes sowie von der Bezirkshauptmannschaft sollen sich nun so rasch wie möglich das gesamte Straßennetz anschauen und Korridore sowie Routen festlegen, die die ungehinderte Aufarbeitung sicherstellen können.

Fixiert wurde laut Benger bereits eine Zwischenfinanzierung für die Gemeinden über den Regionalfonds. Außerdem wurden sieben Gemeinden jeweils 5.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit sie beim bisherigen Abtransport die Reinigung der Straßen vornehmen können.

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