Gewalt gegen Lehrer und Polizisten nimmt zu

Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) fordert mehr Unterstützung für Polizisten und Lehrer. Beide würden unter zunehmender Gewalt leiden, hieß es am Freitag. Mehr Personal und psychologische Betreuung seien notwendig.

Laut dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Stefan Sandrieser, gebe es vermehrte Anfragen bei der Gewerkschaft. Polizisten und Lehrer würden sich angesichts der zunehmenden Gewalt und der Respektlosigkeit im Stich gelassen fühlen, so Sandrieser. Vor allem den Lehrern würde die Handhabe fehlen, diesem Problem entgegenzuwirken. „Man lässt die Kolleginnen und Kollegen sprichwörtlich im Regen stehen.“

Sandrieser forderte am Freitag in einer Aussendung verstärkte psychologische Betreuung und Aggressionsbewältigungsstrategien an den Schulen. „Dass Jugendliche ab und zu Grenzen übertreten, ist normal, trotzdem dürfen vulgäre Beschimpfungen und sogar Übergriffe von Schülern gegenüber Lehrern nicht zur Tagesordnung gehören."

„Polizei chronisch unterbesetzt“

Ähnlich sei die Situation bei den Kärntner Polizisten. Hier fehle es laut Sandrieser aber in erster Linie am Personal. „Die Exekutive in Kärnten ist chronisch unterbesetzt, die Kollegen sind am Limit.“ Über- und Mehrstunden hätten bereits gesundheitsschädigende Ausmaße angenommen, was zur Folge hat, dass Burn-out, Frühpensionierungen und Langzeitkrankenstände zunehmen würden, sagt Polizeigewerkschafter Bruno Kelz.

20 krankheitsbedingte Pensionsverfahren

Kelz glaubt, dass das erst der Anfang sei. „Allein in den letzten zwei Jahren gab es bei der Polizei in Kärnten mehr als 100 Pensionierungen und die starken Jahre kommen erst". Praktisch keiner könne bis zum gesetzlichen Pensionsalter von 65 Jahren arbeiten, viele nicht einmal bis 60. Derzeit würden rund 20 krankheitsbedingte Pensionsverfahren laufen, so Kelz. Die Gewerkschaft forderte am Freitag mehr Personal und besserer Ausrüstung, zudem müssten Angriffe sowie Übergriffe auf die Beamten auch seitens der Justiz schärfer geahndet werden.