Nassfeld: Bietergruppe will Anteile

Vier Gailtaler Unternehmer wollen verhindern, dass die Heta-Anteile an der Nassfeldgesellschaft an einen Investor in der Slowakei verkauft werden. Am Mittwoch wurde ein Konzept präsentiert. Unabhängig davon hofft die Bietergruppe auf einen Einstieg bei den Nassfeld-Bergbahnen.

Die vier Geschäftsleute aus dem Gailtal sind schon jetzt auf dem Nassfeld tätig, hauptsächlich als Hoteliers, Hütten- oder Liftbetreiber. Sie möchten in die Nassfeld-Bergbahnen-Gesellschaft einsteigen. Diese gehört zu je einem Drittel der Heta und dem Land Kärnten, sowie zu mehr als 25 Prozent Arnold Pucher und Partnern. Er unterstützt aber mit seinem Vetorecht den slowakischen Investor Igor Rattaj beim Kauf der Heta-Anteile. Rattaj betreibt in der Slowakei, Tschechien und Polen Skigebiete mit mehr als 600.000 Liftkunden. Pucher sieht darin auch künftige Nassfeldurlauber - mehr dazu in Ringen um Skigebiet Nassfeld.

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Skigebiet Nassfeld

Waldner: Mitreden und gemeinsam entscheiden

Die Gruppe aus dem Gailtal gründete eine gemeinsame Gesellschaft. Immobilienunternehmer Herbert Waldner sagt, man werde als solche aus eigener Kraft ein Angebot für die Heta-Anteile legen und hoffe auf einen Zuschlag. Die Angebotsfrist endet am Freitag. Ob es eine Zusage gibt hängt nicht nur von der Höhe ihres Angebotes ab, sondern auch von der Zustimmung von Nassfeldpionier Arnold Pucher und dem Land, die jeweils ein Einspruchsrecht bei der Aktienübertragung haben. Sollte es keinen Zuschlag geben, werde man nicht versuchen, etwas zu erzwingen.

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So präsentiert sich der slowakische Investor im Internet.

„Man kann nichts erzwingen“

Diese Lektion habe ihn das Leben gelehrt, meinte Waldner: „Ich kann mir dann wenigstens nichts vorwerfen, dass ich es nicht versucht habe. Zweitens sind wir ja noch am Nassfeld tätig. Wir werden deswegen auch nicht aufhören.“ Sollte Rattaj bei de Heta zum Zug kommen, werde man sich trotzdem um die Landesanteile bemühen. „Bei uns geht es nicht um die Macht der Mehrheit, sondern darum, ‚drinnenzusitzen‘, mitzureden und gemeinsam entscheiden zu können.“

Um die Zustimmung Puchers kommt Waldner aber nicht herum, er will deshalb Differenzen aus der Vergangenheit begraben: „Ich reiche ihm die Hand und habe mich schon am Dienstag dafür entschuldigt, wenn ich ihn möglicherweise mit meiner Art verletzt habe. Das war keine böse Absicht. Zum Schluss siegt die Vernunft. Ich muss sagen: Es ist gut, dass es uns gibt und wir werden uns finden. Davon bin ich überzeugt.“

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Diese vier Investoren interessieren sich für die Nassfeld-Anteile

Sonderlandtag am Donnerstag

Aktuell gibt es beim Land keine Verkaufspläne. Wie es nach der Landtagswahl aussieht ist unbekannt. Der anstehende Verkauf der Heta-Anteile an den Nassfeld-Bergbahnen wurde indes auch zum Politikum. Am Donnerstag findet dazu eine Sondersitzung des Kärntner Landtages statt - mehr dazu in FPÖ beantragt Sonderlandtag zu Nassfeld.