Mini-Tornado fegte über Kärnten hinweg

Für Aufregung hat am Mittwoch ein Facebook-Video aus der Gemeinde Stall im Mölltal (Bezirk Spittal/Drau) gesorgt. Zu sehen ist eine auffällige Luftverwirbelung. Laut Experten handelt es sich um einen Tornado „schwächster Klasse“.

Bei dem auf Video festgehaltenen Wetterphänomen handelt es sich laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) entweder um einen F0-Tornado (schwächste Klasse), oder einen sogenannten „Gustnado“, eine durch eine kräftige Windböe hervorgerufene Verwirbelung. Das Wort setzt sich aus dem englischen „gust“ für Sturmböe und dem Wortteil „nado“ aus Tornado zusammen.

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Mini-Tornado über Kärnten

Diese Art von Mini-Tornado kann - wie dieses Video von Familie Pussnig aus dem Mölltal zeigt - Windspitzen von bis zu hundert km/h erreichen.

Ob es sich tatsächlich um einen kleinen Tornado handle sei anhand des Videos nicht rekonstruierbar. Es könnte sich auch um einen aus der Windböe herausgerissenen Wirbel handeln. Dieser entstehe nach heftigen Regenfällen: „Heute sind kräftige Schauer aus dem Norden über das Gebiet gezogen, dabei hat es auch stärkere Windböen gegeben“, erklärte Meteorologe Gerhard Hohenwarter.

Auf alle Fälle handelt es sich dabei laut ZAMG um ein „seltenes und extrem spannendes“ Wetterereignis. Hohenwarter dazu: „In dem Fall aus Stall im Mölltal hat man es besonders schön gesehen, weil es den frischen Pulverschnee von heute Früh aufgewirbelt hat.“ Im Winter komme es manchmal dazu, vor einigen Jahren habe es auch in Weitensfeld einen Tornado gegeben.

Peter Dullnig war zum Zeitpunkt des Mini-Tornados mit seiner Familie nicht zu Hause. Er schilderte gegenüber dem ORF Kärnten, durch die starke Luftwirbelung sei alles durcheinander geflogen und in seinem Garten herrsche jetzt Unordnung : „Als ich von Obervellach herauf fuhr sah ich, dass fester Wind geht. Als ich durch das Dorf fuhr sah ich einige Äste fliegen. Dass er (der Tornado so stark über das Haus gefegt ist, habe ich erst im Nachhinein in einem Video gesehen.“

1.000 Haushalte ohne Strom

Auch die Gegend um das Hochrindl, die Turrach und das Mölltal war von dem starken Wind betroffen. In Obermillstatt und in der Gemeinde Magdalensberg knickte der Sturm Bäume, die dann Stromleitungen beschädigten. Um die Mittageszeit waren etwa 1.000 Haushalte ohne Strom, am Mittwochabend waren es noch etwa 50, der Großteil davon in der Gemeinde Heiligenblut.