Grüne starten Tierschutz-Petition

Die Grünen setzen sieben Wochen vor der Landtagswahl verstärkt auf das Thema Tierschutz. In einer Online-Petition fordern sie, den Tierschutz in der Landwirtschaft vom Agrarreferat zu trennen und mehr Kontrollorgane.

Der „Tierschutzplan für Kärnten“, so der Name der Online-Petition, soll den Tierschutz in Kärnten aufwerten. Eine der Hauptforderungen ist eine Klärung der Tierschutzagenden in der Landesregierung. Zumindest müsse die Zuständigkeit für den Tierschutz in der Landwirtschaft vom Referat für Landwirtschaft zum Referat für Gesundheit wechseln, forderte am Dienstag Magdalena Vorauer, Grün-Kandidatin für die Landtagswahl. „Wenn Tierschutzagenden im Referat Landwirtschaft behandelt werden, kommt es zu Interessenskonflikten, sagte sie.

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Tierschutz-Petition der Grünen

„Tiere sind keine Geldscheine auf vier Beinen“

Ein Tierschutzplan für Kärnten solle außerdem den Ist-Zustand in der Nutztierhaltung feststellen und zu entsprechenden Verbesserungen führen. Gefordert werden etwa Strohhaltung für Schweine oder eine verpflichtende Deklarierung der Herkunft von Fleisch und Eiern. „Tiere sind keine Geldscheine auf vier Beinen“, betont Vorauer.

Zwei Amtstierärzte pro Bezirk gefordert

Eine weitere Forderung betrifft verstärkte Kontrollen. Um das zu gewährleisten, seien zwei Amtstierärzte pro Bezirk nötig, forderte Veterinärmediziner Alexander Rabitsch, Gemeinderat der Grünen in Ferlach und ehemaliger Amtstierarzt und Tiertransport-Inspektor. Die Amtstierärzte hätten derzeit eine enorme Fülle von Aufgaben - Tierseuchen, Tiergesundheit, Viehverkehr, Überwachung der Tierärzte, Schlacht- und Fleischuntersuchung und Tierkörperverwertung seien nur einige der Agenden.

Objektivierung bei Besetzung der Kontrollorgane

Ergänzend zu den Amtstierärzten sollte es laut Rabitsch ausgebildete Tierschutz-Kontrollorgane geben. Und es brauche bei der Besetzung der Amtstierärzte und der Kontrollorgane eine Objektivierung, so Rabitsch. Diese müsse ausgelagert werden, um parteipolitische Besetzungen auszuschließen. „Kärnten muss beim Tierschutz genauso eine Vorreiterrolle einnehmen wie jüngst beim Pestizidverbot“, sagte Umweltreferent Rolf Holub (Grüne). Damit könne man auch andere Bundesländer zum verstärkten Tierschutz motivieren.