Peter Turrinis Leben und Schaffen als Revue

In der musikalischen Leserevue „C’est la vie - so ist das Leben“ des klagenfurter ensembles geht es um das Leben von Peter Turrini. Verschiedene Texte Turrinis, Briefe und Passagen aus Gesprächen zeigen den Höllenritt eines Künstlers zwischen Triumph und Niederlage.

Der Tonhof in Maria Saal war für den jungen Peter Turrini ein sehr wichtiger Ort. Das Ehepaar Lampersberg förderte den begabten jungen Mann. Momentaufnahmen vom Aufwachsen in Kärnten finden sich auch immer wieder in seinen Gedichten und damit in „c’est la vie“.

Landeskulturpreis Peter Turrini Stadttheater Klagenfurt

ORF

Peter Turrini bei der Verleihung des Landeskulturpreises

Peter Turrini ist für den Schauspieler Peter Raab ein sehr wichtiger Mensch, seine Stücke begleiten ihn seit Jahrzehnten: „Die absolute Ernsthaftigkeit, mit der er den Problemen begegent und sie aufarbeitet. Was mir besonders an ihm behagt, ist, dass er ein politischer Mensch ist und das auch in seinen Texten und Stücken zu lesen und zu sehen ist.“

Das Stück

„C’est la vie“. eine (musikalische Lese-) Revue mit Gerhard Lehner und Peter Raab ist zu sehen am 18. 19., 20. und 23. Jänner in der Theater Halle 11 in Klagenfurt. Eine Tournee durch Kärnten ist ebenfalls geplant.

  • Bassklarinette & Stimme Gerhard Lehner
  • Symphonetta & Stimme Peter Raab
  • Licht Gottfried Lehner
  • Ton Konrad Überbacher
  • Produktion David Guttner

Höhen und Tiefen eines Autorenlebens

„C’est la vie“ erzählt wie das Leben eines Menschen, des Schriftstellers Peter Turrini, sein kann. Seine Lebensgefährtin, die Autorin Silke Hassler, bringt es auf den Punkt: „Wahrscheinlich die schmerzhafteste Parabel auf ein Künstlerleben, die Turrini je geschrieben hat. Der Höllenritt eines Künstlers zwischen Triumph und Niederlage, Euphorie und Depression, Demütigung und Glückseligkeit.“

Peter Turrini schreibt schonungslos ehrliche Sätze wie: „Ich habe gedacht, dieses Schreien in mir wird zur Ruhe kommen, wenn ich es auf die Bühne gebracht habe, aber das ist nicht der Fall, es schreit weiter.“

„Glaube immer noch ans Theater“

Also schreibt Peter Turrini weiter und Gerhard Lehner, der Intendant des klagenfurter ensembles, macht auch nach 40 Jahren weiter. Er steht immer wieder, wie bei C’est la vie selbst auf der Bühne, beide glauben noch immer an das Theater: „Würde ich das nicht glauben, hätte ich mich längst zur Ruhe gesetzt.“ Gerhard Lehner zieht den Hut vor dem Menschen Peter Turrini, der mit seinen Stücken auch politisch etwas bewirkt habe, wie er meint. Peter Turrini verdiene es ganz einfach, auch in Kärnten mehr gespielt zu werden.

Peter Raab & Gerhard Lehner C’est la vie Peter Turrini

Günter Jagoutz

Gerhard Lehner, Peter Raab

Nicht alles ist wahr

„C’est la vie“ ist voll von wahrhaftigen Sätzen, wie Silke Hassler betont, wahr ist aber nicht immer alles. Denn da stehen auch Sätze wie: „Die einzige Frage, die mich jetzt noch beschäftigt, ist, ob ich dem Anlass entsprechend angezogen bin. Ist der Anzug, den ich anhabe, nicht zu salopp für meinen nahenden Tod?“

Peter Turrini dazu: „Am Ende des Stücks sterbe ich ja, und das ist hoffentlich bis auf weiteres die größte Erfindung über mich.“

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