Ein „Primoballerino“ kehrt zurück

Der gebürtige Feldkirchner Lukas Zuschlag ist seit 2007 Solotänzer an der Staatsoper Laibach. Derzeit gastiert er in der Heimat – mit dem Ballett „Schwanensee“ am Stadttheater Klagenfurt.

Als andere Jungen auf dem Fußballplatz waren, stand Lukas Zuschlag im Tanzstudio. Schon als Kleinkind begann er zu tanzen, mit sechs Jahren startete er dann seine Ballett-Ausbildung. Disziplin und Ehrgeiz machten ihm schließlich zum Solotänzer: 2004 wurde er von der Staatsoper in Laibach engagiert, seit 2007 ist er dort Solist. Mittlerweile wurde der Kärntner mehrfach ausgezeichnet: 2008 erhielt er den Lydia-Wisiak-Award für seine Interpretation des Romeo und den Kulturförderpreis des Landes Kärnten für Darstellende Kunst sowie im darauffolgenden Jahr den Guest Star Award als bester ausländischer Künstler in Slowenien.

Lukas Zuschlag Ballett Solotänzer Primoballerino

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In Österreich und Slowenien unterrichtet er Ballett und zeitgenössischen Tanz, er sitzt in unterschiedlichen Jurys der internationalen Tanzszene und gab 2016 an der Oper Ljubljana sein Debüt als Choreograph in Giuseppe Verdis Otello.

Lukas Zuschlag Ballett Solotänzer Primoballerino

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Der Reiz am Böse sein

Derzeit ist Zuschlag im Ballett „Schwanensee“ am Stadttheater Klagenfurt zu sehen, dass am 11. Jänner Premiere hatte. Hier gibt er allerdings nicht den Prinzen, sondern den bösen Zauberer Rotbart. Für Zuschlag eine willkommene Abwechslung: „Ich fühle mich in der Prinzenrolle wohl, aber ist spannend, die Seite zu wechseln und den Bösewicht zu verkörpern.“

Lukas Zuschlag Ballett Solotänzer Primoballerino

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Für Lukas Zuschlag ist es jedenfalls etwas ganz Besonderes, wieder in Kärnten zu tanzen. Die Produktion „Schwanensee“ ist eine Kooperation zwischen dem Stadttheater Klagenfurt und der Staatsoper Laibach, eine Kooperation an der Zuschlag nicht ganz unbeteiligt war: „Ich habe versucht, den Stein ins Rollen zu bringen.“ Bis 25. Jänner ist „Schwanensee“ in Klagenfurt zu sehen.

Wenn aus Liebe Hass wird

„Rotbart“ ist in der Stadttheater-Version von „Schwanensee“ aber subtiler angelegt. Den Zauberer treiben zutiefst menschliche Gefühle zu seinen Untaten. „Eigentlich war er in das Mädchen Odette verliebt und da sie seine Liebe nicht erwiderte, verzauberte er sie in einen Schwan“, erzählt Zuschlag.

Lukas Zuschlag Ballett Solotänzer Primoballerino

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Am Ende gibt es kein Happy End: Rotbarts Herz ist gebrochen, wie das von Odette und des Prinzen. Alle drei sterben am Ende. Das Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowski sei auch 140 Jahre nach seiner Uraufführung zeitgemäß, meint der Kärntner „Primoballerino“: „Schwanensee ist der ein Klassiker, die berührende Geschichte und Musik machen ihn aber zeitlos.“

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