Teppichbetrug im großen Stil aufgeflogen

Drei Betrüger, die einen 77 Jahre alten Kärntner bei einem Teppichdeal um 50.000 Euro geprellt haben, sind nun von der Polizei ausgeforscht worden. Das Trio stammt aus Deutschland, sie wurden laut Polizei bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Der 77-Jährige war im September vergangenen Jahres von einem Unbekannten wegen des Verkaufs eines Teppichs, den der Kärntner vor einigen Jahren in der Türkei erworben hatte, angesprochen worden. Nach einem Besichtigungstermin im Haus des Mannes wurde eine Verkaufssumme von rund 100.000 Euro vereinbart. Der Unbekannte erklärte dem Pensionisten, er wolle den Betrag in Schweizer Franken bezahlen. Die Übergabe wurde für den 26. September am Hauptbahnhof Salzburg vereinbart.

Der Teppichkäufer redete dem Kärntner ein, dass dieser 50.000 Euro mitbringen solle. Dafür würde er 150.000 Schweizer Franken erhalten, unterm Strich hätte ihm der Verkauf des Teppichs damit 80.000 Euro eingebracht. Der 77-Jährige fuhr also nach Salzburg, traf sich mit dem Mann und übergab ihm die 50.000 Euro, im Gegenzug erhielt er ein eingeschweißtes Geldpaket.

„Geldpaket“ bestand aus lauter violetten Zetteln

Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin fuhr der Kärntner wieder heim. Dort öffneten die beiden das Paket, in dem sich lediglich zwei Banknoten befanden, der Rest bestand aus violetten Zetteln. Der betrogene Kärntner erstattete am nächsten Tag Anzeige, die jetzt nach monatelangen Ermittlungen zur Identifizierung der drei deutschen Tatverdächtigen im Alter von 51, 44 und 18 Jahren führten. Weitere Erhebungen werden von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gemeinsam mit den deutschen Behörden geführt. Im Hintergrund wird organisierte Kriminalität vermutet.

Ähnlich leichtgläubig verhielt sich eine Frau aus dem Bezirk Wolfsberg. In insgesamt fünf Bargeldtransaktionen überwies sie 8.400 Euro auf ein ausländisches Konto. Der Täter meldete sich über das Internet und gab an, ein in Österreich geborener alleinerziehender Vater zu sein, der zurückkehren will, aber in Geldot sei. Damit erschlich er sich das Vertrauen und offenbar auch die Zuneigung der Lavanttalerin - mehr dazu in Frau von Liebesbetrüger um 8.400 Euro gebracht.