Bedingte Haft für gefälschtes Maturazeugnis

Ein 21-jähriger Klagenfurter ist am Dienstag vor Gericht gestanden, weil er ein Maturazeugnis gefälscht haben soll, um weiter Kinderbeihilfe beziehen zu können. Er bekam am Landesgericht Klagenfurt eine bedingte Strafe von drei Monaten.

Der junge Klagenfurter, der vor Richter Michael Schoffnegger und Staatsanwältin Viktoria Bauer saß, wirkte eingeschüchtert. Er sagte, er wisse, dass er voriges Jahre einen Blödsinn gemacht habe. Seine Eltern befanden sich zu dem Zeitpunkt in Scheidung. Der damals 20-Jährige hatte die Schulausbildung abgebrochen. Das Finanzamt verlangte aber einen Schulnachweis für den Bezug der Kinderbeihilfe. Insgesamt ging es um rund 700 Euro.

Richter: Hirnrissige Aktion

Das Geld wollte sich der junge Mann mit einem gefälschtem Maturazeugnis verschaffen, das er sich mit seinem Computer zusammenbastelt. Er sei sich der Konsequenzen damals nicht bewusst gewesen, sagt er beim Prozess. Richter Schofnegger sprach von einer hirnrissigen Aktion, die garantiert auffliegen musste. Auch wenn die Fälschungen recht gut gemacht wurden, sagte der Richter. Er habe schon schlechtere gesehen. Das Gymnasium zeigte die Dokumentenfälschung an.

Geld noch vor Ermittlungen zurückgezahlt

Dass der Bursche sich nicht auch wegen schweren Betrugs verantworten muss, verdankt er dem Umstand, dass er dem Finanzamt das Geld zurückgezahlt hatte, noch bevor die Polizei die Ermittlungen aufnahm. Tätige Reue heißt das vor Gericht. Auch sein Geständnis und die Unbescholtenheit verhalfen ihm zu der bedingten Strafe von drei Monaten wegen Urkundenfälschung. Nachdem ihm der Richter erklärte, dass er damit nicht ins Gefängnis müsse und dass er auch nicht als vorbestraft gelte, nahm der Klagenfurter das Urteil an.

Was er denn nun machen werde, fragt der Richter. Matura habe er zwar keine mehr geschafft, sagt der 21-Jährige, doch er suche nun nach einem Ausbildungsplatz im Bereich der Computertechnik. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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