Großer Wechsel im Landtag
Für rund die Hälfte der 36 Landtags-Abgeordneten könnte die voraussichtlich letzte Sitzung am 1. Februar auch zur persönlich allerletzten werden. Sie kandidieren für die kommende Periode nicht mehr oder an unwählbarer Stelle. Bei der SPÖ verabschiedet sich Rudolf Schober in den politischen Ruhestand. Der 71-Jährige war seit 1999 im Landtag, seit 2009 Zweiter Präsident. Er sagte, er sei sich seines Alters bewusst.
Die Funktion habe ihm Spaß gemacht, er sei immer auf Menschen zugegangen. „Ich möchte jetzt mit dem Image ausscheiden, dass die Leute sagen, er war ja doch nicht der Schlechteste.“ Nun stehen bei Schober seine drei Enkelkinder im Mittelpunkt. Neben ihm scheiden bei der SPÖ Ines Obex-Mischitz, Manfred Ebner, Hannes Primus und Josef Zoppoth fix aus. David Redecsy kandidiert auf einem hinteren Listenplatz.
Zellot widmet sich Landwirtschaft
Bei den Freiheitlichen verabschiedet sich Roland Zellot aus dem Landtag. Der Villacher hatte seit 1991 vom Gemeinderat bis zum Nationalrat verschiedenste Mandate inne, war insgesamt zehn Jahre im Landtag: „Der Grund ist, dass ich in den Ruhestand gehe und damit auch die politische Bühne verlassen werde. Das ist auch mein Wunsch.“ Er will sich künftig auf seine Landwirtschaft konzentrieren und bleibt stellvertretender Stadtparteiobmann in Villach.
Bei der ÖVP scheiden zwei Abgeordnete fix aus: Karin Schabus aus Bad Kleinkirchheim und der Völkermarkter Franz Wieser, er war seit 2009 Landtagsabgeordneter. Es sei seine persönliche Entscheidung sagte er, auch er wolle sich auf seine Enkel und seinen Betrieb konzentrieren. „Ich bin dankbar, dass ich die Mögilchkeit gehabt habe, das zwei Perioden zu machen, aber es ist an der Zeit, etwas anderes zu machen:“
Aderlass bei den Grünen
Ein großer personeller Aderlass steht schon jetzt im Grünen Landtagsklub fest: Sabina Schautzer und Zalka Kuchling kandidieren nicht mehr, Reinhold Lebersorger nur auf Platz 6 der Landesliste. Klubobfrau Barbara Lesjak, für die Grünen seit 2004, der ersten Stunde, im Landtag vertreten, wurde nicht mehr nominiert. Sie sagte, es hätten sich einige durchgesetzt, die zuvor nicht im Landtag gewesen seien: „Es ist der Eigenlogik unserer Partei geschuldet, dass Veränderungen basisdemokratisch entschieden werden.“ Die Wehmut halte sich in Grenzen, so Lesjak, sie sei lange im Landtag gewesen, es habe auch Spaß gemacht, nun orientiere sie sich in anderen beruflichen Feldern weiter.
Das Team Kärnten verlor schon während der laufenden Periode mehrere Abgeordnete: Siegfried Schalli, Martin Rutter und Isabella Theuermann schieden als zuletzt freie Abgeordnete aus. Das gilt auch für Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak. Sie traten aus dem BZÖ aus und gründeten eine eigene Interessensgemeinschaft. Laut Korak werden beide bei der Landtagswahl nicht mehr antreten.