Prozess gegen Ex-Vorstände von Griffner Haus

Zwei Ex-Vorstände und der damalige Leiter des Rechnungswesens von Griffner Haus müssen sich seit Mittwoch vor Gericht verantworten. Sie sollen den Konkurs des Fertighausherstellers 2013 grob fahrlässig herbeigeführt haben.

Neben den beiden ehemaligen Vorständen von Griffner Haus sitzt auch der ehemalige Leiter des Rechnungswesens auf der Anklagebank. Rene Ruprecht von der Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft den Angeklagte grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vor. Die beiden Vorstände hätten die Zahlungsunfähigkeit des Fertighausherstellers herbeigeführt, indem sie unter anderem weit überhöhte Vorstandsgehälter bezogen hätten.

Das Unternehmen

Griffner Haus wurde 1982 gegründet und Baute Fertigteilhäuser. Die Firma meldete im Jänner 2013 Konkurs an, 600 Gläubiger und 240 Mitarbeiter waren betroffen, die Überschuldung betrug 24,2 Mio. Euro. Zwei Jahre später wurde das Unternehmen von einer neuen Gesellschaft übernommen und rund 100 Mitarbeiter übernommen. Seit damals befindet man sich im Aufwind.

Dem Leiter des Rechnungswesens wirft Ruprecht mangelndes Controlling vor. Er hätte die monatlichen Auswertungen ersatzlos eingestellt, heißt es in der Anklage. Einer der beiden Vorstände, ein 50 Jahre alter Manager aus Deutschland, der bereits in seiner Heimat wegen eines ähnlichen Falles vor Gericht stand, und der ehemalige Leiter des Rechnungswesens bekannten sich nicht schuldig.

Zweiter Vorstand bekannte sich schuldig

Der zweite ehemalige Griffner-Vorstand bekannte sich schuldig. Er habe ein überhöhtes Gehalt bezogen und das Kontrollsystem sei tatsächlich mangelhaft gewesen, gab er vor Richterin Ute Lambauer zu. Im Nachhinein betrachtet, hätte er deutlich früher eingreifen und seinen Vorstandskollegen aus dem Unternehmen entfernen müssen, sagte er. Er habe zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass die monatlichen Berichte aus dem Controlling fehlen würden, sein Kollege hätte das mit einer Software- Umstellung begründet und erklärt, dass es ohnehin andere engmaschige Kontrollinstrumente gebe.

Griffner Haus Prozess

ORF

Dass dem Unternehmen die Insolvenz drohe, sei erstmals Ende 2010 zu erkennen gewesen, diese habe man aber durch die Zufuhr von frischem Eigenkapital abwenden können.

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